Bielefeld: Innovationspark wächst

Startschuss für die Erweiterung (v. l.): Sarah Greinert, MVA-Geschäftsführerin, Kai-Uwe Steinbrecher, Technischer Geschäftsführer Mobiel, Martin Uekmann, Mobiel-Geschäftsführer, Arne Petersen, Technischer Geschäftsführer Mobiel, und Gerhard Sawatzky, Projektleiter; Foto: Mobiel

Die Fahrzeugflotte von Mobiel wird umweltfreundlicher. Das Bielefelder Verkehrsunternehmen investiert in neue Technik, um die ÖPNV-Emissionen weiter zu reduzieren.

Die dazugehörige Infrastruktur wird nun im Innovationspark Sektorenkopplung an den Start gebracht, damit die 25 neuen Brennstoffzellenbusse effektiv betankt und untergebracht werden können. Auf dem Gelände an der Müllverbrennungsanlage (MVA) Bielefeld, wo bereits eine Wasserstoff-Tankstelle und eine Abstellhalle mit Werkstatt auf einem Fußballfeld-großen Areal entstanden sind, kommen noch einmal zwei weitere Fußballfelder mit neuer Technik hinzu. Rund um die existierenden Anlagen entstehen eine weitere Abstellhalle mit Ladestationen und der Elektrolyseur, mit dem die Stadtwerke Wasserstoff selbst herstellen werden. Die Inbetriebnahme ist für das kommende Jahr geplant.

„Wir sind stolz darauf, hier echte Innovationen umsetzen zu können und das in sehr kurzer Zeit“, sagt Mobiel-Geschäftsführer Martin Uekmann. „Es ist nicht selbstverständlich, geeignete Flächen zur Verfügung zu haben und dann auch noch die benötigten Anlagen in dieser Weise miteinander verknüpfen zu können.“ Uekmann meint damit die Verbindung zwischen den einzelnen Bereichen der Stadtwerke Bielefeld Gruppe, die zur Namensgebung des Innovationsparks geführt haben. In diesem Fall bedeutet Sektorenkopplung, mithilfe von Strom aus der Verwertung von Abfall in der MVA Wasserstoff für die Mobiel-Busse herzustellen. Zudem wird vor Ort in erneuerbare Energien wie Photovoltaik-Anlagen investiert. Mit diesem Strom können die Batterien der neuen Busse geladen werden. „Die 25 neuen Brennstoffzellenbusse können wir sowohl mit Wasserstoff als auch mit Strom betanken“, erläutert Projektleiter Gerhard Sawatzky.

Die neue Bushalle wird nicht nur als Abstellfläche für die neuen Busse gebraucht, dort können sie dann auch geladen werden. In ihr wird es 27 Ladepunkte mit je 150 Kilowatt geben. Der Strom dafür kommt dann teils aus der MVA und teils über die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Halle. Der Bau dieses Komplexes beginnt in den nächsten Monaten. Im Herbst soll der erste Spatenstich für den Elektrolyseur erfolgen. Insgesamt investiert die Stadtwerke Bielefeld Gruppe rund 45 Mio Euro in die Erweiterung des Innovationsparks und die Fahrzeuge. Dabei kann das Unternehmen auf Fördermittel zurückgreifen. Bei den Bussen werden die Mehrkosten, im Vergleich zu einem Dieselbus, mit 80 Prozent durch das Bundesverkehrsministerium gefördert. Bei der Ladeinfrastruktur unterstützt das NRW-Verkehrsministerium mit 90 Prozent. (mab)

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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