Nutzer-Rekord beim Carsharing

Deutlich stieg erneut die Zahl der Nutzer bei den nicht stationsgebundenen Anbietern (Free Floating) wie Car2go und Drive now. In diesem Bereich wurde ein Zuwachs um 26 Prozent auf 830.000 Kunden registriert. Stationsbasierte Anbieter verzeichneten ein Plus von 13 Prozent und haben nun insgesamt 430.000 Kunden.

Die Zahl der Städte und Gemeinden, in denen Carsharing verfügbar ist, kletterte auf 537. Das sind 47 Standorte mehr als 2014. Diese Expansion in der Fläche wurde laut bcs ausschließlich von den mittelständischen, stationsbasierten Anbietern getragen. Die großen Free-Floating-Anbieter hätten nicht expandiert.

2015 standen den Nutzern 16.100 Fahrzeuge zur Verfügung. Dabei fiel das Flotten-Wachstum für beide Carsharing-Varianten „moderat“ aus. Im stationsbasierten Bereich bauten einige Anbieter ihre Flotten deutlich aus, andere zogen sich jedoch von einzelnen Standorten zurück, berichtet der Verband. So stieg die Gesamtzahl der stationsbasierten Fahrzeuge nur um 100 an (plus ein Prozent). Im Free-Floating-Bereich wuchs die Fahrzeugzahl ebenfalls nur leicht von 6400 auf 7000. 45 Kunden teilen sich bei den stationsbasierten Anbietern ein Fahrzeug (plus drei gegenüber 2014). Beim Free-Floating kommt ein Auto im statistischen Durchschnitt auf 126 Fahrberechtigte (plus 23).

Oliver Wolff, Hauptgeschäftsführer des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), bewertet die Entwicklung des Carsharings aus Sicht des ÖPNV: „Wenn man an die Mobilität der Zukunft in unseren Städten und Ballungsräumen denkt, dann wird einem schnell klar, dass weiteres Verkehrswachstum nicht mit dem privaten Pkw stattfinden kann. Schon heute geht auf den Straßen vielfach nichts mehr und die Schadstoffbelastung im Verkehrssektor nimmt stetig zu.“ Verkehrsträgerübergreifende Lösungen und Kooperationen gehöre deshalb die Zukunft. Die Zusammenarbeit von ÖPNV-Unternehmen und Carsharing-Anbietern nehme diesbezüglich eine Vorreiterrolle ein. (mab)

Mobilitätsservices
Artikel Redaktion Bus&Bahn
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