Knoten Hamburg wird ausgebaut

Die jüngsten Entscheidungen zum Bundesverkehrswegeplan 2030 (BVWP) bedeuten Verbesserungen für das Eisenbahnnetz im Raum Hamburg, so ist die Linie S 4 nun Teil des Gesamtprojekts "Knoten Hamburg".

Für die S-Bahn-Linie sollen auf der Strecke Hamburg-Hasselbrook–Ahrensburg zwei eigene Gleise entstehen; darüber hinaus soll sie auf den bestehenden Gleisen bis Bad Oldesloe weiter fahren. Die Verbindung entlastet die Fernbahnstrecke Lübeck–Hamburg-Wandsbek und den Fernbahnteil des Hamburger Hauptbahnhofs. Damit zählt die S 4 auch zum Gesamtprojekt "Knoten Hamburg", der als Gesamtmaßnahme auf einen Nutzen-Kosten-Faktor von 2,9 kommt und nun in den vordringlichen Bedarf des BVWP 2030 eingeordnet wurde. Wie der CDU-Bundestagsabgeordnete Norbert Brackmann mitteilte, hätte der Bund damit die Notwendigkeit eines dritten Gleises auf der Strecke Hamburg–Ahrensburg anerkannt und würde daher dessen Kosten voll übernehmen. Damit würde die S 4 dort wirtschaftlich und könnte aus GVFG-Mitteln gefördert werden. Politiker aus dem holsteinischen Kreis Stormarn und Hamburg begrüßten die Nachricht. Überraschend wurde auch der Westabschnitt der S 4 Richtung Elmshorn als vordringlich eingestuft. Dazu zählt auch das nun als vordringlich geltende vierte Bahnsteiggleis für Elmshorn. Die gesamte S 4 wurde im BVWP 2030 nunmehr auf 1,2 Mrd Euro veranschlagt. An der Finanzierung beteiligen sich auch die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein.

Der Knoten Hamburg soll ferner durch einen zusätzlichen Bahnsteig im Hauptbahnhof sowie Überwerfungsbauwerke entlastet werden. Auch die Elektrifizierung der niedersächsischen Strecke Stade–Cuxhaven betrifft Hamburg, da für die Regionalzüge künftig durch eine Verbindungskurve das Kopfmachen in Harburg entfallen soll, das auch die dortigen Gütergleise blockiert. Der Bund merkte dazu an: "Ein zusätzlicher Nutzen könnte sich in der laufenden Untersuchung des Eisenbahnknotens Hamburg durch Umstellung von Personenzügen auf S-Bahn-Betrieb ergeben." Für den Ausbau des Knotens Hamburg sind insgesamt 1,8 Mrd Euro veranschlagt. Allerdings hat der Bund bisher für den Ausbau von Großknoten (also auch Frankfurt, Köln, Mannheim und München) erst 2,5 Mrd Euro vorgesehen.

Ebenso gilt der zweigleisige Ausbau der Marschbahn zwischen Niebüll und Sylt nun als vordringlich. Wegen der erheblichen Probleme im Pendlerverkehr hatte vor allem die Insel Sylt intensive Verbesserungen gefordert. Dieses Projekt ist auf 221 Mio Euro veranschlagt. (FM/NaNa)

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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