Sicherheit: Bahn baut Vorsprung aus

Das Reisen auf der Schiene ist noch gefahrloser geworden; Foto: DB AG/Wolfgang Wagner

Wer sich in Deutschland für den Zug statt für das Auto entschieden hat, ging laut Verkehrsträgervergleich von Allianz pro Schiene und Automobil-Club Verkehr (ACV) im Zeitraum 2008 bis 2017 pro Personenkilometer ein mehr als 56-mal geringeres Todesrisiko ein.

Damit habe sich der Abstand im Vergleich zum Zehnjahreszeitraum 2007 bis 2016 noch einmal erhöht. Die Wahrscheinlichkeit, sich bei einer Fahrt mit dem Zug zu verletzen, liegt laut Analyse fast 133mal niedriger als bei einer Autofahrt. Der Bus sei zwar um ein Vielfaches sicherer als der Pkw. Doch auch gegenüber dem Bus zeichne sich die Bahn durch eine höhere Sicherheit aus. Im Bus starben in dem Zehnjahreszeitraum je Kilometer fast fünf Mal so viele Menschen, 46- mal so viele Personen erlitten Verletzungen. Die Schiene schlage die anderen Verkehrsmittel nicht nur um Längen in der Umwelt- und Klimabilanz. Den Verbrauchern würden die Bahnen auch mit Abstand die höchste Sicherheit bieten, unterstreicht Allianz- pro-Schiene Geschäftsführer Dirk Flege. „Am einfachsten, schnellsten und am wirksamsten kann die Politik die Sicherheit im Verkehr erhöhen, indem sie die Schiene fördert.“

„Die Zahl der Todesopfer in Pkw ist zwar zurückgegangen“, stellt ACVGeschäftsführer Holger Küster fest. „Doch diese Fortschritte reichen bei Weitem nicht, wenn man die Ziele zur Reduzierung der Verkehrstoten tatsächlich erreichen will.“ Der ACV begrüße deshalb die Forderung des Deutschen Verkehrsgerichtstages nach einer europaweit verpflichtenden Einführung von Alkohol-Interlock- Programmen im gewerblichen Personen- und Güterverkehr.

Auch im Ausland spreche die Sicherheit klar für die Schiene. In allen 28 Ländern der Europäischen Union ist die Bahn laut Allianz sicherer als das Auto. Im Durchschnitt von 2007 bis 2016 starben EU-weit 0,13 Bahnreisende pro Milliarde Personenkilometer. Deutschland erreichte nach den EU-Zahlen in diesem Zeitraum mit einem Wert von 0,03 einen Platz in der Spitzengruppe. Dagegen verloren in der EU etwas mehr als drei Pkw-Insassen pro Milliarde Personenkilometer ihr Leben. Ähnlich wie im Schienenverkehr schneidet Deutschland auch im Straßenverkehr im EU-Vergleich besser ab als der Durchschnitt. Flege: „Selbst in dem EU-Land mit der schlechtesten Bilanz für den Zug ist die Reise mit der Bahn deutlich sicherer als das Autofahren in dem EU-Land mit den besten Werten für Pkw.“ Am gefährlichsten ist das Autofahren nach der Auswertung in Süd- und Osteuropa. (mab)

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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