Aufwärtstrend bei S-Bahn Stuttgart

Die S-Bahn Stuttgart ist wieder zuverlässiger unterwegs. Die Maßnahmen der Deutsche-Bahn-Töchter, der Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart GmbH (VVS) sowie des Verbands Region Stuttgart für mehr Stabilität zeigen erste Wirkung.

Störanfälligkeit und Verspätungen haben laut Verband „offensichtlich das tiefste Tal durchschritten“. Das sei das Signal des jüngsten S-Bahn-Gipfels im Verkehrsausschuss des Verbands. Gleichwohl bleibe es dabei: Die zahlreichen Baustellen sowie die Tatsache, dass die S-Bahn ihre Gleise mit anderen Zügen teilen muss, würden auch künftig Verspätungsrisiken bergen.

Der Verband habe wichtige Beiträge für die Trendwende geleistet, betonte Regionaldirektorin Nicola Schelling. Sie erinnerte etwa an den Kauf von zehn neuen S-Bahn-Fahrzeugen im Gesamtwert von mehr als 80 Mio Euro. Damit konnten sogenannte überschlagene Wenden an den Bahnhöfen Filderstadt, Schorndorf, Stuttgart-Vaihingen und Weil der Stadt eingeführt werden. Durch die Entspannung bei den Wenden würden mögliche Folgeverspätungen im Netz vermieden oder abgebaut. Schelling sieht wie die Regionalpolitiker aber weiterhin „Bedarf für zusätzliche Verbesserungsmaßnahmen“. Ganz oben stehe die Einführung der digitalen Signalisierung ETCS auf der Stammstrecke.

Das Resümee von Dirk Rothenstein, Vorsitzender der Geschäftsleitung der S-Bahn Stuttgart, nach dem fünften S-Bahn-Gipfel fällt verhalten positiv aus: „Die von der DB seit 2013 umgesetzten Maßnahmen greifen. Wir geben zu, nicht immer sofort. Aber sie bewirken heute, dass wir bei einer Toleranz von sechs Minuten mit einer robusten Pünktlichkeit von über 97 Prozent unterwegs sind.“ Dass die Werte unterhalb der vereinbarten Ziele von 98 Prozent liegen, führt er auf die derzeitigen Rahmenbedingungen zurück. „Über 100 Baustellen im Jahr, über die Hälfte der Strecken, die wir uns mit anderen Zügen teilen, und ein stetig wachsender Anteil von externen Einflüssen, die uns unvorbereitet treffen, lassen eine Stabilität auf höchstem Niveau einfach nicht zu.“ Die Fahrgastinformation, gerade im Störungsfall, müsse noch besser werden. „Wir werden deshalb verstärkt auch in die Information der Reisenden bei Unregelmäßigkeiten investieren und unter anderem den DB Streckenagent zur Pendler- und Vielfahrer-App für die S-Bahn Stuttgart machen“, erläuterte Rothenstein. Er kündigte an, dass „die Investitionsoffnsive der DB Netz AG konsequent fortgeführt“ werde. Darunter fallen unter anderem die vorbeugende Instandhaltung sowie ein Diagnosesystem für Weichen. Als „deutlichen Erfolg“ wertete er den Einsatz der S-Bahn-Helfer. Die Haltezeitüberschreitungen an der Station Hauptbahnhof konnten so um 48  Prozent reduziert werden. Dass die Zugausfälle insgesamt noch immer deutlich zu hoch sind, liege an Einflüssen von außen, auf die die S-Bahn nicht einwirken könne. Rothenstein prognostizierte, dass in diesem Jahr mit einem neuen Höchststand an Zugausfällen durch Dritte gerechnet werden müsse. Die Baustellen zur Instandhaltung des S-Bahn-Netzes sowie die Bauarbeiten für Stuttgart  21 würden auch in Zukunft zu Einschränkungen des S-Bahn-Verkehrs führen. (mab/NaNa)

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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