DB verliert Stuttgarter Netz

Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Herrmann verkündete am 17. November, Abellio Rail
Südwest solle den Zuschlag für das Los 1a erhalten. Die Lose 1b und 1c sollen an das britische Unternehmen Go-Ahead gehen. Der Minister sagte, dass die angebotenen Preise dazu geführt hätten, dass sich der Zuschussbedarf je Zug-km gegenüber dem Verkehrsvertrag von 2003 halbiert habe. Derzeit zahlt das Land 11,69 Euro je Zug-km an DB Regio. Herrmann teilte auch mit, dass die Deutsche Bahn für alle drei Lose des Stuttgarter Netzes das günstigste Angebot abgegeben habe, wegen der „Nichteinhaltung eines Mindestkriteriums“ aber vom Vergabeverfahren ausgeschlossen werden musste.
Der Minister erläuterte, dass jedem Unternehmen in den Vergabebedingungen Anlaufkosten zugestanden werden, die im ersten Jahr nicht über zehn Prozent zusätzlich liegen dürfen. Die DB habe aber 11,5 Prozent zugrunde gelegt. Der Konzern hat die Möglichkeit, vor der Vergabekammer des Regierungspräsidiums Karlsruhe Einspruch gegen die Entscheidung einzulegen. Man werde den Sachverhalt  „bewerten und eventuell im Vergabeverfahren übliche Schritte wie immer sorgsam prüfen“, heißt es dazu laut „Frankfurter Allgemeiner Zeitung“ von der Bahn.

Sollte ein möglicher Einspruch erfolglos sein, fährt Abellio künftig mit 43 neuen Zügen auf den Strecken
Stuttgart–Mühlacker–Bruchsal/Pforzheim, Stuttgart–Heilbronn–Mannheim/Osterburken und Stuttgart–
Plochingen–Tübingen (alle Los 1a). Go-Ahead betreibt ab 2019 die Verbindungen Stuttgart–Aalen–Crailsheim, Stuttgart–Geislingen (Steige)–Ulm (beide Los 1b) sowie Stuttgart–Aalen, Stuttgart–Karlsruhe, Stuttgart–Heilbronn–Lauda–Würzburg (alle Los 1c). Zum Einsatz kommen soll eine neue
Flotte mit elf dreiteiligen und 15 fünfteiligen sowie neun vierteiligen und zehn sechsteiligen Zügen. (mab)

Unternehmen & Märkte
Artikel Redaktion Bus&Bahn
Artikel Redaktion Bus&Bahn