Erste neue Schwebebahn für Wuppertal

Der Vorstandsvorsitzende der Wuppertaler Stadtwerke, Andreas Feicht, bat die Gäste in seiner Rede noch um etwas Geduld. Denn bis der neue Schwebebahnzug in den Linienverkehr gehe, könnte noch rund ein halbes Jahr ins Land gehen. Zuvor gelte es noch, umfangreiche Testfahrten durchzuführen und die Zulassung durch die Aufsichtsbehörde zu erhalten.

Insgesamt 31 Fahrzeuge wurden bei Vossloh Kiepe in Auftrag gegeben. Die Order hat ein Finanzvolumen von rund 122 Mio Euro. Montiert werden die Fahrzeuge im Werk von Vossloh Rail Vehicles im spanischen Valencia. Die Hauptkonstruktion stammt aus Österreich, die Technik wurde in Düsseldorf konzipiert und produziert, Fenster- und Türenscheiben werden in der Türkei gefertigt sowie in Wuppertal weiterverarbeitet, die Zugsicherung kommt aus Belgien. „Das ist das Ergebnis von fünf Jahren intensiver Zusammenarbeit“, erläuterte Feicht.

Für das Design der neuen Wagengeneration zeichnet das Berliner Designbüro büro+staubach verantwortlich. Das Außendesign präsentiert sich in Hellblau, die Innenwände sind hellgrau gefärbt. Charakteristisch seien die nach unten abgeschrägte Frontpartie, die dunklen Fensterbänder sowie das Panoramafenster im Heck, so das Verkehrsunternehmen. Die selbsttragenden Holzstühle seien leicht und robust gegen Kratzer sowie sonstige Beschädigungen, der Fahrerstand sowie die Durchgänge zwischen den einzelnen Wagen großzügiger gestaltet, um mehr Komfort für Fahrer und Fahrgäste zu schaffen. Der Boden des ersten Schwebebahn-Wagens der neuen Generation ist in einem hellen Grünton gehalten, der sich in Akzenten auch auf der Bestuhlung wiederfindet. Insgesamt wird es von diesem Modell noch zehn Wagen geben, weitere zehn in Rot und zusätzliche zehn in Gelb. Das Gewicht der neuen Schwebebahn beträgt 25,3 Tonnen.

Die Beschaffung der neuen Fahrzeugflotte ist der letzte Schritt zur Modernisierung des Wuppertaler Wahrzeichens. 1995 hatten die Stadtwerke damit begonnen, Gerüst und Fahrschiene der Bahn komplett auszutauschen. Auch die meisten der 20 Bahnhöfe wurden neu gebaut, darunter auch drei historische Stationen, die in der ursprünglichen Jugendstil-Architektur rekonstruiert wurden. Darüber hinaus wurde ein neues Betriebssystem installiert.

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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