Kommunales Unternehmen und Mittelstand springen ein

Nach dem Insolvenzantrag beim nordhessischen Busunternehmen Reinius sind nun für beide ÖPNV-Aufträge verlässliche Partner gefunden. Für die kommunale BKW ist dies die zweite Notvergabe binnen kurzem.

Nun ist auch für den Stadtverkehr in Frankenberg/Eder (18.000 Ew.) eine Lösung gefunden. Die Notausschreibung konnte die Arbeitsgemeinschaft Linienverkehr Oberhessen (ALV) für sich entscheiden. Die Mittelstandskooperation bedient den bisherigen Fahrplan bereits seit dem 11. September. Seit gestern wird auch der AST-Verkehr im bisherigen Umfang sichergestellt.

Der Frankenberger Bürgermeister Rüdiger Heß lobte die ALV als „einen neuen, verlässlichen Partner“. Der Vertrag läuft bis September 2018. Zugleich kündigte der Verwaltungschef eine reguläre Ausschreibung für den Zeitraum danach an. ALV ist ein Zusammenschluss von OVG Diehl, Deubus Nau und dem Marburger Busunternehmen Fritz Herrmann. Für das Linienbündel NVV-507, die weitaus größere Reinius-Leistung, war bereits zuvor eine Lösung gefunden worden. Die EWF, also die ÖPNV-Regie des Korbacher Landratsamtes, ist hier der federführende Aufgabenträger. Aber auch der Nordhessische Verkehrsverbund (NVV) ist involviert.
Hier nun ging die Notvergabe an die Bad Wildunger Kraftwagenverkehrs- und Wasserversorgungsgesellschaft (BKW). Es handele sich dabei um „einen langjährigen Partner …, den man kenne und der den Betrieb … im kommenden Jahr zuverlässig übernimmt“, erklärte EWF-Geschäftsführer Stefan Schaller erklärte.

Der Chef der kommunalen BKW, André Boos, wiederum dankte der EWF „für das Vertrauen, welches sie der BKW mit der Übertragung des Linienbündels entgegenbringt“. Im BKW-Auftragsbuch steht bereits eine weitere Notvergabe: Bis Ende 2018 hat die BKW-Eigentümerin Bad Wildungen der BKW den Auftrag für ihren Stadtverkehr verlängert. Eigentlich sollte die BKW-Schwester Bad Wildunger Verkehrsunternehmen (BWV) eine Direktvergabe erhalten. Doch auf Antrag von DB Bus erkannte die Darmstädter Vergabekammer einen Verstoß gegen das Örtlichkeitsprinzip, weil sich BKW auch außerhalb der Stadtgrenzen engagiert. Bad Wildungen hält an seiner Direktvergabeabsicht jedoch fest und arbeitet nun daran, dafür die formalen Voraussetzungen zu schaffen. (msa/NaNa Brief)

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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