Mobilität in der Fläche: Fachzentrum von NVV und RMV startet

Neue Wege für den ÖPNV abseits der Ballungsräume soll das am 1. Juni eröffnete Fachzentrum Mobilität im ländlichen Raum entwickeln. Träger sind der Nordhessische Verkehrsverbund (NVV) und der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV).

Das Hessische Wirtschafts- und Verkehrsministerium unterstützt das Zentrum mit 200.000 Euro im Jahr. Standort ist das House of Logistics and Mobility (HOLM) am Frankfurter Flughafen.

Sinkende Einwohnerzahlen machen klassische Buslinien immer unrentabler, stellen die Verbünde fest. Alternativen könnten beispielsweise ehrenamtlich betriebene Bürgerbusse sein. Andere Lösungsansätze versprechen technologische Entwicklungen wie etwa das Autonome Fahren, die ihrerseits aber rechtliche Fragen aufwerfen. Mit diesen Themen soll sich das Fachzentrum auseinandersetzen. Für Landkreise und Kommunen fungiert es mit seinem Beratungsangebot als zentraler Ansprechpartner zu Fragen der Mobilität. Diese Verknüpfung von Forschung und Beratung erlaube es, Forschungsergebnisse schnell in der Praxis umzusetzen und Forschungsprojekte enger auf praktische Fragen abzustimmen.

Für den RMV sieht Geschäftsführer Knut Ringat einen Schwerpunkt der Arbeit in der Erstellung zukunftsfähiger Mobilitätsangebote für ländliche Räume wie den Vogelsberg oder weite Teile der Landkreise Lahn-Dill und Fulda: „Das Fachzentrum Mobilität im ländlichen Raum wird den lokalen Nahverkehrsorganisationen helfen, technologische Innovationen wie autonomes Fahren und Multimodalität aufzugreifen. Die Innovationen können wir dann gemeinsam mit dem Land und dem NVV in attraktive Angebote für unsere Fahrgäste umsetzen.“ Dabei könne der RMV auf speziellen Angeboten für Schüler und Senioren, Anruf-Sammeltaxen und Park+Ride aufbauen.

Für  NVV-Geschäftsführer Wolfgang Rausch hat die Versorgung des ländlichen Raums große Bedeutung. Daher sei es für die Region Nordhessen besonders wichtig, Best-Practice-Beispiele für diesen Bereich zu entwickeln. Der NVV habe bereits durch Projekte eine große Erfahrung im Umgang mit lokalen Verkehren im ländlichen Raum. „Innovationsprojekte werden häufig nur aus städtischer Sicht betrachtet, mit dem Fachzentrum soll nun auch der ländliche Raum stärker in den Fokus gerückt werden. Ich bin sicher, dass es uns in dieser Kooperation gelingen wird, auch künftigen Generationen in ländlichen Räumen attraktive Mobilitätsangebote zu machen“, zeigt sich  Rausch zuversichtlich. „Unser gemeinsames Ziel ist, auch auf dem Land attraktive Angebote für die Mobilität mit öffentlichen Verkehrsmitteln bereitzustellen“, ergänzt Hessens Wirtschaftsstaatssekretär Mathias Samson. Dies sei nicht nur ein Beitrag zum Klimaschutz, sondern vor allem auch zur Attraktivität des ländlichen Raums. (mab/NaNa)

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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