NaNa-Konferenz Smart Data: Den ÖPNV neu denken

Im Airport Conference Center Hamburg fand am 21. November die NaNa-Konferenz „Smart Data im ÖPNV“ statt. Stefan Weigele, Geschäftsführer von Civity Management Consultants, erklärte in seiner Keynote, in wie vielen Bereichen der ÖPNV-Unternehmen derzeit schon Daten anfallen.

Darüber hinaus seien aber für die Unternehmen auch die Daten Dritter interessant. Allerdings würden bisher nur wenige Verkehrsunternehmen einen Ansatz haben, wie sie diese Fülle an Daten systematisch nutzen können. Es bedürfe einer Digitalisierungsstrategie, um die entsprechenden Kenntnisse und Fähigkeiten in den Unternehmen etablieren.

Hendrik Falk, Vorstandsvorsitzender der Hamburger Hochbahn, präsentierte konkrete Anwendungen des Unternehmens. Letztlich seien alle Bereiche des Unternehmens von der digitalen Transformation betroffen. Dafür brauche es auch eine entsprechende Kultur, denn Innovation könne man nicht verordnen. Sefa Tasdemir, Stabsstellenleiter beim Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), berichtete von Herausforderungen und Erfahrungen mit Open Data. Oft dauere es aber von der ersten Idee bis zur Realisierung sehr lang, weil viele am Entscheidungsprozess beteiligt seien und gegebenenfalls auch noch Ausschreibungsfristen zu beachten seien. Was derzeit an neuen Techniken ausgerollt werde, sei daher oft schon zwei Jahre alt. In der sehr schnelllebigen Alltagswelt der Fahrgäste brauche man andere Strukturen.

Alexander Schmidt, Geschäftsfeldleiter beim Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation, zeigte auf, wie sehr sich die verschiedenen Datenarten hinsichtlich ihrer Aussagekraft unterscheiden und welchen klaren Mehrwert das „Verheiraten“ von Daten aus verschiedenen Quellen bietet. Zum Beispiel mit handybasierten Daten, wie Alexander Lange von Telefónica Next erklärte, der auch die hochwerte Anonymisierungslösung vorstellte, die das Unternehmen entwickelt habe, um die riesigen Datenmengen seiner Kunden auch als Produkt zum Beispiel im Verkehrsbereich vermarkten zu können. Konkrete Anwendungsfälle etwa zur Entwicklung eines Best-Price-Modells in Stuttgart oder aus der Luftfahrt rundeten die Veranstaltung ab. Der ÖPNV müsse vorhandene Daten besser nutzen, resümierte Manuel Bosch, Verlagsleiter DVV Media. Auch bringe die Ergänzung mit Daten aus anderen Bereichen einen konkreten Mehrwert. Dafür brauche die Branche neue Partner und müsse fragen, welche Datenlieferanten für den ÖPNV sinnvoll sein könnten. (FM/NaNa)

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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