Souter legt seinen „Superbus“ still

Brian Souter ist Verkehrsunternehmer durch und durch, mit Gespür für Chancen. In Polen hat seine Fernverkehrsfiliale Polskibus inzwischen eine solche Markt- und Vertriebsmacht errungen, dass nach Flixbus nun auch Arriva das eigene Angebot über den Wettbewerber vermarktet. Einen Rückschlag gab es dagegen beim Superbus im Baltikum.

Zum 1. August 2016 stellte Brian Souter den Versuch ein, mit dem estnischen Superbus ein Bindeglied zwischen seinen finnischen und polnischen Aktivitäten herzustellen. Zur Vorbereitung hatte Polskibus sogenannte B-Linien ins Baltikum gestartet.

Doch ungeachtet dieses Rückschlages feilt Souter längst an Neuem. Ob Manabus, Onnibus oder Polskibus: alle nutzen dieselbe Onlineplattform. Und speziell in Polen ist sie so stark geworden, dass Konkurrenten nur mit Mühe neben ihr bestehen können.

Flixbus hat das eingesehen und ist kürzlich mit Souters Polskibus eine Vertriebsallianz eingegangen, verbunden mit einer Gebietsbereinigung. Für den folgenden Megabus-Rückzug vom Kontinent war dies sehr hilfreich, wie Flixbus-Gründer André Schwämmlein einräumte. Seitdem konnte Polskibus fünf weitere Fernbusanbieter auf seiner Plattform integrieren, von A wie Albatros Bus bis Z wie Zak Tourist. Die Vorteile für den Großen und die kleinen Partner liegen auf der Hand: mehr Netzwirkung bei gleichzeitiger Fahrplanintegration und Abbau von Parallelverkehren.

Auch die DB-Filiale Arriva ist unter das Dach von Polskibus geschlüpft. Das Management sprach von einem wichtigen Schritt für den eigenen Vertrieb. „Im Hinblick auf die Erwartungen der Reisenden sind wir für diverse Kooperationsformen offen“, verdeutlichte Arriva-Busdirektor Krzysztof Liszewski – Hauptsache, beide Partner können sich so „neue Kundengruppen erschließen“.

Polskibus investiert unterdessen weiter in die Technik und Reichweite seiner Plattform. Derartige Investitionen stellten „eine sehr effektive Strategie“ dar, erklärte Marketingchef Piotr Pogonowski. (msa/NaNa Brief)

Den gesamten Beitrag lesen Abonnenten im NaNa Brief 34/16 vom 23.08.2016.

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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