Studie: E-Bussystem in Darmstadt machbar

geförderte Studie gelangt zu dem Ergebnis, dass der Einsatz von „Gelegenheitsladern“, also von Batteriebussen, die jeweils an den Endpunkten der Linien über einen Stromabnehmer die erforderliche Energie laden, zu empfehlen ist. Dieses „Opportunity Charging“ habe den Vorteil, dass Batteriekapazität und Nachladeleistung genau auf die betrieblichen Erfordernisse abgestimmt werden können, heißt es. „Dadurch ist die Batterie im Fahrzeug nur so groß, wie wir sie für den jeweiligen Linieneinsatz benötigen“, sagt Michael Dirmeier, Geschäftsführer von Heag mobilo. Dies bedeute im Vergleich zur Alternative eines Übernacht-Ladesystems im Betriebshof mehr Fahrgastkapazität.
In die Betrachtung einbezogen wurde auch ein klassisches Obus-System, das es in Darmstadt bereits zwischen 1944 und 1963 gegeben hatte. Aber wegen der Kosten für die Fahrleitung und den Auswirkungen auf das Stadtbild hat man diese Variante verworfen. Die Studie hat zudem gezeigt, dass es nicht sinnvoll ist, mehrere E-Systeme parallel zu realisieren. Um Busse möglichst flexibel einsetzen zu können, sollten Antriebskonzept und Energiezuführung bei der gesamten Flotte einheitlich sein.
Der Institionsbedarf zur Umstellung der fünf innerstädtischen Buslinien F, H, K, L und R taxiert die Heag auf 18,2 Mio Euro. Dabei wird von einer Lebensdauer der Busse von 16 Jahren und einem Batteriewechsel nach etwa acht Jahren ausgegangen. Derzeit werden für den Betrieb der Linien 22 Busse benötigt, die im Jahr 1,7 Mio km zurücklegen. Bei der Umstellung von Diesel- auf E-Betrieb könnte die Heag mobiBus etwa 1200 t Kohendioxid einsparen.
Für Dirmeier eignen sich die Linien L oder R für eine erste Umstellung. Einen entsprechenden Forschungsantrag will das Unternehmen in Kürze beim Bundesverkehrsministerium stellen.

Fahrzeuge & Technik
Artikel Redaktion Bus&Bahn
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