Borkum: E-Bus knackt 200.000-km-Marke

Anlässlich der erreichten 200.000-km-Marke vor Ort: Vertriebsleiter Deutschland Wolfgang Hackauf, Geschäftsführer Michel van Maanen, Geschäfsführender Gesellschafter Peter Bijvels (alle Ebusco), BKB-Geschäftsführer Theodor Robbers und Betriebsleiter Rudolf Munk sowie Ebusco-Vertriebsleiter Steven van der Burg; Foto: BKB

Ein rundes Jubiläum gibt es bei der Bus-Flotte der Borkumer Kleinbahn (BKB) zu verzeichnen. Der erste Elektro-Bus auf der größten ostfriesischen Insel hat nach drei Jahren Einsatz die 200.000-km-Marke geknackt.

Kleinbahn Geschäftsführer Theo Robbers betont: „Das ist sehr erfreulich für uns, wir fühlen uns bestätigt“. Die tägliche Fahrleistung des E-Busses im Insel-ÖPNV beträgt, abhängig von Saison und dem damit verbundenen Fahrgastaufkommen, bis zu 395 km täglich. Für ausreichende Batterieleistung sorgt das Nachladen während des Schichtwechsels für täglich zweimal 30 Minuten.

Der zum Betrieb notwendige Strom stammt zu 100 Prozent aus regenerativen Quellen. Teilweise wird der Strom durch die eigene Solarstromanlage auf dem Dach der unternehmenseigenen Fahrzeughalle erzeugt. Insgesamt konnten durch den Einsatz des Busses seit 2017 70.000 Liter Diesel gespart werden; das entspricht der Vermeidung von rund 180.000 kg CO2 und 1200 kg Stickoxiden. Die Entstehung von Feinstaub wird gänzlich vermieden. Auch der gesunkene Lärmausstoß durch weniger Motorengeräusche ist in der Emissionsbilanz positiv zu erwähnen.

Der E-Bus und seine Vorzüge stoßen sowohl bei Fahrgästen und Anwohnern als auch bei den Busfahrern der BKB auf positive Resonanz. Ein zweiter E-Bus der gleichen Bauart wird zurzeit mit Blick auf eine emissionsarme Zukunft des Inselverkehrs in Betrieb genommen. Er soll für Rund- oder Transferfahrten und im ÖPNV auf der Linie Reede–Bahnhof–Ostland eingesetzt werden.

Der E-Bus wurde im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung Ende 2016 beim niederländischen Fahrzeughersteller Ebusco beauftragt, der wiederum das Basisfahrzeug bei Golden Dragon Bus in Xiamen (China) anfertigen ließ. Alle wesentlichen technischen Komponenten stammen aus europäischer Produktion. Die Endausrüstung erfolgte im März 2017 bei Ebusco, wo unter anderem noch einige Elektronik-Komponenten wie etwa das Kassensystem und ein Daten-Monitoring des Elektro-Antriebs speziell für die Borkumer Kleinbahn eingebaut wurden. Das Fahrzeug kostete rund 500.000 Euro, was im Vergleich zu einem herkömmlichen Bus etwa das doppelte Investitionsvolumen darstellt, und wurde mit einem Zuschuss von 156.400 Euro vom Land Niedersachsen gefördert. (ms)

Fahrzeuge & Technik
Artikel Redaktion Bus&Bahn
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