BVG: Innovationsbus gestartet

"Bus To The Future" steht auf der Seite des Doppeldeckers der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), der einen Vorgeschmack darauf gibt, was die Bus-Fahrgäste künftig erwarten könnte.

Große TFT-­Monitore mit erweiterter Fahrgastinformation, dazu Nachrichten, Wetter und weitere Infos. Eine Gangbeleuchtung mit LEDs im Bereich der Treppen und im Oberdeck, außerdem Ein-­ und Ausstiegsbeleuchtung an den Türen. Seit dem 19. Juni ist das Fahrzeug vorwiegend auf der Linie 100 unterwegs.

Per Monitor können Fahrgäste im unteren Teil des Busses sehen, wie viel Platz im Oberdeck ist. Dort sind im Dach Panaromafenster verbaut. Außerdem wartet das Oberdeck mit einer tageszeitgesteuerten Wohlfühlbeleuchtung, Leselampen sowie im hinteren Bereich mit USB-­Ladebuchsen auf. Ebenfalls an Bord ist das kostenfreie WLAN "BVG Wifi".

Der sogenannte Innovationsbus ist ein Unikat und wird es auch bleiben, teilt die BVG mit. Es handelt sich um einen MAN-Doppeldecker, der 2016 bei einem Unfall schwer beschädigt wurde und dessen Dach komplett abgetrennt und neu aufgebaut werden musste. Die Experten der Center­-Werkstatt auf dem BVG-Betriebshof Lichtenberg nutzten die Gelegenheit, um die Extras einzubauen. Die Kreativleistung hat einen handfesten Hintergrund. So wird die technische und wirtschaftliche Umsetzbarkeit der Komponenten in Bezug auf künftige Serienfahrzeuge geprüft. "Wir werden in den nächsten Jahren sehr viele neue Busse anschaffen", informiert Torsten Mareck, Bereichsleiter Omnibus BVG. "Dabei denken wir natürlich auch immer darüber nach, wie die Fahrt in den großen Gelben für unsere Fahrgäste noch angenehmer werden kann. In diesem Bus haben wir mal bewusst mit den Möglichkeiten gespielt und sind gespannt auf die Erkenntnisse." Neben der technischen Auswertung sollen mehrfach auch die Fahrgäste nach ihrer Meinung zu den Features befragt werden. Mareck: "Mit diesem Bus wollen wir – kurz gesagt – erfahren: Was ist möglich? Was ist sinnvoll? Was ist bezahlbar?"

Die Neuerungen beschränken sich nicht auf den Fahrgastraum. Auch für die Fahrer gibt es viel auszuprobieren und anschließend zu bewerten. Eine 270-­Grad­-Kameraansicht für den Heckbereich markiert etwa das Ausschwenken des Fahrzeugs bei Kurvenfahrten. Die Türen verfügen über eine automatische Schließwarnanlage, ähnlich wie bei der U-­Bahn. Die Bitte, den Türbereich freizumachen, wird bei Bedarf auf Knopfdruck in Deutsch und Englisch abgespielt. (mab/NaNa)

Fahrzeuge & Technik
Artikel Redaktion Bus&Bahn
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