BVG: U-Bahn-Mock-up im Museum

Neben dem Mock-up ist links der Wagen 86 der Baureihe A1 aus dem Jahr 1908 zu sehen; Foto: Bodo Schulz

Berlin bekommt neue U-Bahnen. Ein virtuelles 360°-Modell lädt nun zum Entdecken und Erleben der künftigen Züge ein.

In Kooperation mit dem Deutschen Technikmuseum und dem Hersteller Stadler wird mit der Wiedereröffnung des Museums am 1. Juni 2021 auch ein lebensgroßes Modell in einer Ausstellung zu sehen sein – Seite an Seite mit einem der ältesten U-Bahnwagen Deutschlands.

In dem virtuell begehbaren 360°-Modell lässt sich der Zug von morgen vom Fahrgastraum durch das Multifunktionsabteil bis in die Fahrerkabine erkunden – per Maus geht es durch das Fahrzeug der Baureihe JK. Multimediale Infopoints vermitteln in Texten, Audio- oder Video-Clips Informationen zu verschiedenen Aspekten wie Fahrgastinformation, Lichtdesign oder Barrierefreiheit.

Im Technikmuseum wird nicht nur das Mock-up zu sehen sein. In Kooperation mit den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) wird im historischen Lokschuppen ein großer Bogen aus den Anfängen der Berliner U-Bahn im Jahr 1902 über die Gegenwart bis in die Zukunft geschlagen. Neben dem Mock-up auf Gleis 15 steht der Wagen 86 der Baureihe A1 von 1908, das älteste in Deutschland erhaltene U-Bahn-Fahrzeug. Abgerundet wird die Präsentation durch einen Doppeltriebwagen der Reihe F 79 von 1980, der im Freigelände des Museums gezeigt wird. Der Titel der Ausstellung lautet „Von A bis J – Berliner-U-Bahnen von 1902 bis 2072“. Die U-Bahn-Baureihen werden mit fortlaufenden Buchstaben bezeichnet, nun ist Berlin bei „J“ angekommen, und die neuen Züge, die bis 2032 geliefert werden, sollen über 40 Jahre hinweg im Einsatz sein. Die ersten Fahrzeuge der neuen U-Bahnbaureihe werden voraussichtlich im vierten Quartal 2022 für Testfahrten zur Verfügung stehen. Für die BVG besteht die Möglichkeit, bis zu 1500 Wagen der neuen Baureihe J/JK von Stadler in Berlin-Pankow zu beschaffen. Zum Vergleich: Derzeit verfügt die BVG insgesamt über 1300 U-Bahn-Wagen verschiedener Baureihen.

Mit der Ausstellung des Mock-ups, eines Endwagens der Baureihe JK, gibt das Deutsche Technikmuseum seinen Besuchern die Möglichkeit, sich neben der virtuellen Erkundungstour auch einen handfesten Eindruck von den neuen U-Bahnen zu machen. Der Wagenkasten des begehbaren Modells im Maßstab 1:1 wurde aus Holz gefertigt. Im Innenraum mit Sitzen, Haltestangen, Beleuchtung und einem funktionsfähigen Fahrerstand wurden weitgehend Originalteile verbaut. Damit schaffe das Mock-up einen authentischen Eindruck des zukünftigen Fahrzeugs und ermögliche die Überprüfung und Verbesserung von Funktionalität, Barrierefreiheit und Ästhetik am Objekt, bevor die Produktion der ersten Fahrzeuge anläuft. (mab)

Fahrzeuge & Technik
Artikel Redaktion Bus&Bahn
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