Neue Regionalzüge für Luxemburg

Die Abbildung zeigt, wie die Coradia-Triebwagen für CFL aussehen sollen; Alstom Design & Styling

Die luxemburgische Staatsbahn CFL hat mit Alstom einen Vertrag zur Lieferung von 34 Regionalbahnen der Reihe Coradia im Wert von mehr als 350 Mio Euro abgeschlossen.

Das vom französischen Konzern angebotene Rollmaterial habe am besten die Qualitäts- und Technikkriterien der CFL erfüllt, die im Lastenheft der auf europäischer Ebene veröffentlichten Ausschreibung festgeschrieben waren. Die neue Flotte wird Züge von 80 und 160 m Länge umfassen, die zwischen Dezember 2021 und Dezember 2024 ausgeliefert werden sollen.

Mit den neuen Triebwagen will CFL die Fahrzeuge der Baureihe 2000 („Z2“) ersetzen, die seit Anfang der 1990er Jahre im Einsatz sind. Gleichzeitig soll die Beschaffung der neuen Züge die Kapazität der CFL-Fahrzeugflotte schrittweise erhöhen. Die Kapazitätserweiterung war angesichts des außerordentlichen Wachstums der Fahrgastzahlen an Bord der CFL-Züge notwendig, die in den vergangenen 15 Jahren um mehr als 70 Prozent gestiegen sind. Somit wird die derzeit fast 27.200 Sitzplätze zählende CFL-Flotte bis 2024 insgesamt mehr als 39.100 Sitzplätze aufweisen. Pro 160-m-Zug werden 692 Sitzplätze zur Verfügung stehen, je 80-m-Zug sollen es 334 Sitzplätze sein. Dieser Ausbau soll es mittelfristig ermöglichen, das jährliche Passagierwachstum von drei bis fünf Prozent zu bewältigen und das Angebot zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme der geplanten großen Infrastrukturprojekte zu erhöhen. Zu den Vorhaben zählen die Neubaustrecke Luxemburg–Bettemburg und die Modernisierung des Bahnhofs Bettemburg.

Die neuen Züge, die eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h erreichen können, werden sowohl im nationalen Netz als auch in Belgien und Frankreich zum Einsatz kommen. Die für die CFL konzipierten Fahrzeuge sind mit WLAN und LED-Beleuchtung, einem dynamischen Fahrgastinformationssystem und Sicherheitskameras ausgestattet. Sie entsprechen den höchsten Standards für die Interoperabilität und werden mit den Signalsystemen European Rail Traffic Management System ERTMS (European Train Control System ETCS Level 2 – Baseline 3) sowie mit Transmission Balise Locomotive TBL 1+ausgestattet.

Kostenloser Nahverkehr

Derweil ist im Großherzogtum die Entscheidung gefallen, dass ab März 2020 alle Nahverkehrsmittel kostenlos genutzt werden können. Wegen der günstigen Fahrpreise trägt die luxemburgische Regierung mit 491 Mio Euro bereits derzeit den größten Teil der jährlichen Aufwendungen. Durch den Gratisverkehr kommen nun noch Mittel in Höhe von 40 Mio Euro hinzu. (ms/mab)

Fahrzeuge & Technik
Artikel Redaktion Bus&Bahn
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