Allianz: Schiene spart Fläche

Um den Flächenbrauch zu senken, fordert die Allianz eine Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene; Foto: DB AG/Hans-Dieter Budde

Nach aktuellen Daten des Statistischen Bundesamts beansprucht Straße zwölfmal so viel Platz pro beförderter Person wie Schiene. Die Allianz pro Schiene fordert deshalb eine Stärkung des öffentlichen Verkehrs.

Die Politik könne mit der Förderung des öffentlichen Verkehrs den wachsenden Flächenverbrauch wirksam bekämpfen und wichtige Räume für Mensch und Natur erhalten. Den Daten zufolge kommt die Schiene in Städten mit etwa sieben Quadratmetern pro beförderte Person aus. Der motorisierte Individualverkehr benötigt 100 Quadratmeter, also mehr als zwölfmal so viel. Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, kritisiert: „Dieser Vorteil des öffentlichen Verkehrs findet in der politischen Debatte nicht genug Beachtung.“

Der Verkehr benötigt nach den Zahlen des Statistischen Bundesamts weit mehr als ein Drittel der gesamten Siedlungs- und Verkehrsfläche in Deutschland. Dabei wächst die Verkehrsfläche immer weiter. Dadurch gehen natürliche Lebensräume verloren, Bodenversiegelung und Landschaftszerschneidung nehmen zu. Die Siedlungsausdehnung führt zu steigendem Verkehrsaufkommen – damit wachsen Energieverbrauch und Kosten für den Infrastrukturausbau. Laut Allianz ist es deshalb nötig, dass die Verkehrspolitik den unterschiedlichen Flächenverbrauch stärker in den Blick nimmt. „Wer der Natur in den ländlichen Regionen und den Menschen in den Städten den dringend benötigten Raum belassen möchte, muss den öffentlichen Verkehr stärken“, unterstreicht Flege. „Der Individualverkehr mit Auto und Lkw belastet die Umwelt auch durch seinen zu großen Flächenverbrauch.“ Dazu könne eine Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene einen wesentlichen Beitrag leisten.

Am überproportionalen Platzbedarf des Straßenverkehrs ändere sich auch dann nichts, wenn die Autoindustrie mehr Elektrofahrzeuge anbiete. „Egal ob Diesel oder Elektro-Auto: Die Zersiedelung der Landschaft durch den motorisierten Individualverkehr ist sowohl in den Städten als auch auf dem Land ein zunehmendes Problem.“ Auch deswegen sei für die Verkehrswende ein deutlich höherer Marktanteil der Schiene erforderlich. Flege betont: „Die Zukunft gehört einer Mobilität, die mit relativ wenig Platz auskommt.“ (baf)

Infrastruktur
Artikel Redaktion Bus&Bahn
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