Hamburg forciert Pläne für U-Bahnausbau

Angesichts einer überdurchschnittlichen ökonomischen Entwicklung und weiterem Zuwachs der Bevölkerung will Hamburg neben der S-Bahn auch das U-Bahnnetz erheblich ausbauen. Für die zusätzliche Haltestelle Oldenfelde an der östlichen U 1 läuft die Bürgerbeteiligung. Die Inbetriebnahme soll 2019 erfolgen.
Im Falle einer erfolgreichen Olympia-Bewerbung will Hamburg ab 2019 die U 4 von den Elbrücken oberirdisch über die Norderelbe nach Süden verlängern. Die Station Kleiner Grasbrook (Olympisches Dorf) würde erst nach den Spielen (2024) eröffnet und soll dann den neuen Stadtteil erschließen. Ohne Olympia rechnet sich eine U 4-Verlängerung nach Süden wahrscheinlich nur, wenn im Stadtteil Wilhemsburg in großem Maße Wohnungsbau erfolgt. Für eine U 4-Verlängerung im Osten um zwei Stationen (Stoltenstraße und Dannerstraße) ist die Machbarkeitsuntersuchung fast abgeschlossen. Die Bürgerbeteiligung soll noch in 2015 beginnen. Bei optimalem Planungsablauf sind der Baubeginn für 2019 und die Eröffnung für 2024/25 vorgesehen. Für beide U-4-Projekte sind je 15 Mio Euro für die Vorentwurfs-, Entwurfs- und Genehmigungsplanungen veranschlagt.
Für den ersten Bauabschnitt der U 5 von Bramfeld zur City Nord kalkuliert der Senat mit 40 Mio Euro Planungskosten. Die Machbarkeitsstudie soll im November abgeschlossen werden. Die Variante über die U 1-Haltestelle Sengelmannstraße führt gegenüber der alternativ untersuchten Führung über Barmbek zu einer höheren Auslastung. Das Planfeststellungsverfahren soll 2018 beginnen. Eine Inbetriebnahme wäre 2026/27 möglich. Der Senat bittet das Stadtparlament außerdem um einen Grundsatzbeschluss über den Weiterbau der U-Bahn.
Die Machbarkeitsuntersuchung für den weiteren Abschnitt (City Nord–Innenstadt–Universität–Hoheluftbrücke–Siemersplatz) wird von Anfang 2016 bis Mitte 2017 durchgeführt. Hierfür werden 2 Mio Euro bereitgestellt. Insgesamt werden ab 2016 im Schnitt rund 150 Ingenieure an der Planung der U-Bahnvorhaben beteiligt sein. Konkrete Baukostenschätzungen werden für 2018 erwartet.
Eine Machbarkeitsstudie für die weitere Führung zum Osdorfer Born soll die Bürgerschaft beschließen, wenn der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) Anfang 2016 den System- und Variantenvergleich über eine Nordvariante (Siemersplatz–Arenen–Osdorfer Born) beziehungsweise eine Südvariante (Hoheluftbrücke–Fernbahnhof Diebsteich–Osdorfer Born) abgeschlossen hat. Ein Baubeginn wird hier für 2025 erwartet. Aber es sind auch drei verschiedene Zweigstrecken der S-Bahn denkbar: Auf die Südstrecke könnte entweder eine S 2 ab Ottensen einschwenken oder eine S 32 von der Verbindungsbahn ab Fernbahnhof Diebsteich. Die S 32 könnte alternativ auch ab Stellingen auf die Nordvariante einschwenken und so die Arenen besser erschließen. (FM)

Infrastruktur
Artikel Redaktion Bus&Bahn
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