Hamburg: ÖPNV-Olympia-Konzept

Durch Besucher wird im Zulauf bei der Fernbahn eine deutliche Verdichtung auftreten, so dass die
Realisierung der S 4 nach Rahlstedt–Ahrensburg–Bad Oldesloe eine grundlegende Voraussetzung für die erforderliche Leistungssteigerung des hoch belasteten Hauptbahnhofes ist. Durch Verlagerung des Regionalverkehrs aus Nordosten würden im Hauptbahnhof erhebliche Gleiskapazitäten frei.

Es wird erwartet, dass rund 79 Prozent der täglich 600.000 Zuschauer ihre Wege innerhalb Hamburgs
mit dem ÖPNV zurücklegen und besonders die Schnellbahn nutzen werden, in deren Nähe die meisten Sportstätten liegen sollen. An 15 von 17 Veranstaltungstagen sollen die drei zentralen Sportstätten
Olympia City (Grasbrook), Messe/Congresscentrum/Millerntor und Volkspark 300.000 bis 400.000 Besucher anziehen. Die Herausforderung liegt darin, dass über mehrere Wochen zu fast allen Tageszeiten außergewöhnlich viele Fahrgäste im Schnellbahnsystem unterwegs sein werden.

Vor allem die Haltestellen rund um die Sportstätten Messe/Congresscentrum/Millerntor werden ganztägig mehr Fahrgäste aufweisen als derzeit zu den Verkehrsspitzen. Besonders betroffen wird nach den Simulationen der Planungsbüros vor allem der Abschnitt Hauptbahnhof-Nord–Jungfernstieg
der U-Bahnlinien U 2 und U 4 sein, die je einen der drei Veranstaltungsschwerpunkte anfahren.

Daher wird für den Abschnitt Hauptbahnhof-Nord–Billstedt ein neues Signalsystem geplant, umdort mit teilautomatisiertem Fahren einen100-Sekunden-Takt anbieten zu können. Auch die nahe des
Messegeländes gelegene U-Bahnhaltestelle Sternschanze (U 3) wird mit nur einem Ausgang und in einer Kurve gelegen den Ansturm nicht bewältigen können. Sie wird entweder während der Spiele geschlossen oder grundlegend um- beziehungsweise neu gebaut werden müssen. Vorausgesetzt
wird auch der bis dahin geplante weitgehende Umbau der Haltestelle Landungsbrücken (U 3). Inder Haltestelle Hauptbahnhof-Nord (U 2, U 4) sollen die bisher nicht genutzten Bahnsteigröhren für eine
nicht gebaute U-Bahn nach St. Georg geöffnet und mitbenutzt werden, um die Fahrgastströme zu entzerren. Die Haltestellen Messehallen (U 2) und Feldstraße (Millerntor/U 3) sollen ebenso zusätzliche Zugänge erhalten wie die Haltestellen Schlump (U 2) und Hagenbecks Tierpark (U 2).

Die Gleisanlagen bei den Stationen Burgstraße, Saarlandstraße, Osterstraße und am Betriebsgleis von der U 3-Station Schlump nach Christuskirche (U 2) sollen umgebaut werden, um die Betriebsstabilität und -flexibilität zu erhöhen. Außerdem soll die Beschaffung neuer U-Bahnfahrzeuge um mehrere Jahre vorgezogen werden. Dafür sind wiederum zusätzliche Abstellkapazitäten erforderlich. Insgesamt wird erwartet, dass die Maßnahmen im U-Bahnnetz rund 400 Mio Euro kosten. (FM)

Infrastruktur
Artikel Redaktion Bus&Bahn
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