Jeder fünfe Bahnhof noch nicht barrierefrei

Im Schienenverkehr hat sich in den vergangenen Jahren viel getan in Sachen Barrierefreiheit. Allerdings gibt es nach wie vor große Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern.

Das zeigt eine Aufstellung der Allianz pro Schiene auf Grundlage einer aktuellen Bundestagsdrucksache. Allianz-Geschäftsführer Dirk Flege: „Es ist gut, dass es in allen Bundesländern vorangeht bei den stufenfreien Zugängen zu den Bahnhöfen. Allerdings sollte Barrierefreiheit längst eine Selbstverständlichkeit sein – deshalb ist mehr Tempo beim Ausbau absolut wünschenswert.“

Jeder fünfte Bahnhof in Deutschland ist noch nicht stufenfrei zugänglich. Besonders großer Nachholbedarf zeige sich im Saarland, wo nur 60 Prozent der Bahnhöfe stufenfrei erreichbare Bahnsteige haben. Hessen habe im Vergleich zu 2017 zwar aufgeholt, liege aber immer noch auf dem vorletzten Platz der Bundesländer (73 Prozent). Spitzenreiter bei den barrierefreien Bahnhöfen ist Schleswig- Holstein (98 Prozent), gefolgt von Berlin (92 Prozent) und Mecklenburg- Vorpommern (90 Prozent). Laut Flege geht es nun darum, „die verbliebenen Lücken in der Barrierefreiheit rasch zu schließen“. Die Rahmenbedingungen dafür hätten sich noch einmal verbessert: Der Bundestag hat für 2023 die Haushaltsmittel für attraktive und barrierefreie Bahnhöfe erhöht. Damit stehen für dieses Jahr mehr als 262 Mio Euro zur Verfügung. (mab)

Infrastruktur
Artikel Redaktion Bus&Bahn
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