Mehr neue S-Bahnen für Hamburg?

Die dafür erforderlichen Fahrzeuge müssen noch bestellt werden, teils in Zweisystemausführung für Betrieb mit Gleichstrom an der seitlichen Stromschiene und mit Wechselstrom aus der bahnüblichen
Fahrleitung. Wie die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation gegenüber den "Nahverkehrs-
Nachrichten" erläuterte, sieht der Fahrplankonzeptvorschlag vor, dass neben den Fahrzeugen für die genannten Linien auch bereits die Züge für die späteren Streckenerweiterungen der S 4 (Ost) Ahrensburg–Bad Oldesloe und S 4 (West) vom neuen Fernbahnhof Altona nach Itzehoe/Wrist Kellinghusen bestellt und ausgeliefert werden, um die entsprechenden Langzugverstärkungen
für Olympia vornehmen zu können. Vermutlich wären diese Fahrzeuge bei positiver Grundsatzentscheidung ohnehin aus lieferungstechnischen Gründen bereits ausgeliefert und würden im Vorlaufbetrieb zum Beispiel im bestehenden Regionalverkehr eingesetzt. Im 2013 unterzeichneten S-Bahnvertrag wird als letztmögliches Bestelldatum für Fahrzeuge aus der Option über 86 dreiteilige Triebwagenzüge der künftigen Baureihe 490 der 30. September 2018 genannt. Die von der Baureihe 490 zu ersetzenden Fahrzeuge der Baureihe 472 sollen bis zum Ende dieses Jahrzehnts ausgemustert
werden. Alternativ wäre das Fahrplanmodell Olympia-S-Bahn einer zusätzlichen Belastungsprüfung
zu unterziehen für die Bereiche, in denen sonst nur Vollzüge statt Langzüge verkehren würden. Um die zusätzlichen Fahrzeuge abstellen zu können, soll in Halstenbek im Nordwesten Hamburgs eine zusätzliche Abstellanlage entstehen.
Für den Einsatz von Langzügen sollen dauerhaft im Abschnitt der Linien S 1/S 11 von Hasselbrook bis
Barmbek die Bahnsteige baulich angepasst werden. Ferner sollen neben einem barrierefreien Ausbau
der Bahnsteige im Verzweigungsbahnhof Berliner Tor auf der Strecke der Linien S 2/S 21 zwei neue, in die Signalisierung einbezogene Weichentrapeze zwischen Tiefstack und Billwerder-Moorfleet beziehungsweise Nettelnburg und Bergedorf entstehen, um die Flexibilität im Störungsfall erheblich zu
erhöhen. Ferner sollen am Bahnhof Sternschanze in Zentrumsnähe eine zusätzliche Kehrmöglichkeit entstehen und der Bahnhof Stellingen in der Nähe des Stadions einen zweiten Ausgang erhalten. Die Investitionen im S-Bahnbereich werden nach Schätzungen des Senats auf zirka 410 Mio Euro (Preisstand 2024) veranschlagt. Insgesamt schätzt Hamburg die Kosten der Mobilitätsmaßnahmen
für Olympische Spiele auf etwa 1,15 Mrd Euro (Preisstand 2024). (FM)

Infrastruktur
Artikel Redaktion Bus&Bahn
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