RMV: On-Demand-Projekt startet

RMV-Geschäftsführer Prof. Knut Ringat (l.) und DB-Vorstand Personenverkehr Berthold Huber (r.) fördern den verbundweiten Ausbau von On-Demand-Verkehren; Foto: RMV/Arne Landwehr

Der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) und die Deutsche-Bahn-Tochter ioki realisieren gemeinsam eine Shuttle-Lösung für die erste und letzte Meile zwischen Haustür und ÖPNV-Anbindung.

Der Weg zwischen Haustür und Haltestelle ist nach wie vor eine Herausforderung für Verbünde und Aufgabenträger. Während der Fahrgast Angebote wünscht, die seinen individuellen Mobilitätsbedürfnissen gerecht werden, müssen Betreiber die Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit von Services im Blick behalten. Über Liniendienste sind diese Anforderungen kaum auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen. App-basierte On-Demand-Angebote hingegen schaffen beides: Sie orientieren sich an tatsächlichen Bedarfen und ermöglichen damit tragfähige Dienst- und Kostenstrukturen.

Der RMV startet Anfang 2021 ein großangelegtes On-Demand- Projekt: Gemeinsam mit ioki und neun lokalen Partnern bringt der Verbund rund 150 emissionsfreie Wasserstoff- und Elektrofahrzeuge als On-Demand-Shuttles auf die Straße. Damit verbindet der RMV die Notwendigkeit einer nahtlosen ÖPNV-Anbindung mit der Forderung nach CO2-neutralen Antriebstechnologien. „Der RMV ist der erste Verkehrsverbund, der deutschlandweit ein On-Demand-Projekt über mehrere Landkreise und Kommunen hinweg koordiniert“, informiert RMV-Geschäftsführer Knut Ringat. Das Bundesverkehrsministerium fördert das Projekt im Rahmen der Richtlinie „Digitalisierung kommunaler Verkehrssysteme“ mit 27 Mio Euro.

Effiziente Auslastung

Die DB-Tochter ioki stellt mit einer On-Demand-Plattform das technologische Herzstück des Projekts. Das System hält unterschiedliche Anwendungen bereit: die Fahrgast-App zur Buchung von Fahrten, die Fahrer-App mit allen relevanten Fahrtinformationen für das Fahrpersonal und eine Administrationsanwendung, über die der Betreiber den laufenden Betrieb im Blick behalten und verwalten kann. Der intelligente Algorithmus der On-Demand-Plattform steuert die Bildung von Fahrgemeinschaften zwischen Fahrgästen mit ähnlichen Start- und Zielpunkten und sorgt damit durch KI-gestütztes Ridepooling für eine effiziente Auslastung der klimaneutralen Fahrzeuge.

Zum 1. Januar 2021 wird die Kreisverkehrsgesellschaft Offenbach (kvgOF) als erster Partner ihr bestehendes On-Demand-Angebot „kvgOFHopper“ auf die ioki-Plattform umstellen. Frankfurt (Traffiq), Hofheim (MTV), Kelsterbach (LNVG GG), Limburg an der Lahn (Stadt Limburg), Kreis Darmstadt- Dieburg (Dadina), Taunusstein (RTV), Hanau (HSB) und Darmstadt (HEAG mobilo) werden im Laufe des Jahres folgen. Die zentrale Koordination des Projekts sowie die Bündelung von Information, Buchung, Bezahlung und Kundenservice verantwortet der RMV. (baf)

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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