S-Bahn für Hamburger Westen

Stellten die Ergebnisse vor (v. r.): Peter Tschentscher, Erster Bürgermeister, Michael Westhagemann, Verkehrssenator, Kay Uwe Arnecke, S-Bahn-Chef, und Jens-Günter Lang, Technikvorstand Hochbahn; Foto: Frank Muth

Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher hat bekannt gegeben, dass die Abwägung zwischen einer von Lokstedt über Stellingen kommenden U-Bahnlinie U 5 und einer von der Verbindungsbahn kommenden S-Bahnlinie S 32 im direkten Variantenvergleich keine eindeutig vorzugswürdige Lösung ergeben hat.

Ausschlaggebend für das Ergebnis der Machbarkeitsstudie zugunsten der S-Bahn-Variante seien daher städtebauliche Erwägungen gewesen: Mit der S-Bahn könnten die neue Science-City und die einwohnerstarken Gebiete Lurup und Osdorfer Born umsteigefrei und mit gegenüber derzeit stark verkürzten Fahrzeiten an den Hauptbahnhof angebunden werden. Wegen der besseren Erschließung Bahrenfelds werde die S 32 auch nicht über den künftigen Fernbahnhof Diebsteich geführt. Ebenso werde man Osdorf nun doch von Osten her anfahren und damit die Option für eine von der holsteinischen Nachbarstadt Schenefeld gewünschte Anbindung offen halten.

Geplant ist eine 8,3 km lange Strecke, die westlich des Bahnhofs Holstenstraße ausfädeln und dann unterirdisch der Hauptachse bis Lurup folgen soll. Herausforderungen sind die Querungen der Autobahn A7 und des Teilchenbeschleunigers HERA. Die Strecke soll für Langzüge und automatischen Betrieb ausgerüstet werden. Die U 5 soll dagegen nun ihren Endpunkt am Stadion erhalten, wo auch eine Abstellanlage geplant ist. Nach der Festlegung auf die S-Bahn soll bald die Vorentwurfsplanung starten. Eine Inbetriebnahme der S 32 ist für die 2030er Jahre zu erwarten.

Zum Fahrplanwechsel 2019 wird eine Expressbuslinie X 3 eine Art Vorlaufbetrieb auf ähnlicher Streckenführung wie die künftige S 32 starten; 2020 soll dann auch die Expressbuslinie X 22 auf ähnlichem Weg wie die künftige westliche U 5 starten, um den Bewohnern bereits Verbesserungen zu bieten.

Tschentscher kritisierte, dass frühere Senate immer wieder nur mit „billigen Worten“ Schnellbahnanschlüsse für Stadtteile wie den Osdorfer Born versprochen hätten. Immerhin sei man nun in den Planungen weit fortgeschritten und der von SPD und Grünen geführte Senat entschlossen, diese Projekte auch über die nächsten Wahlen hinaus weiter zu verfolgen. (FM)

Infrastruktur
Artikel Redaktion Bus&Bahn
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