S-Bahn Hamburg: Neue Netzstruktur

Das neue Netz reduziert die Zahl sich kreuzender Linienwege am Hauptbahnhof; Foto: Frank Muth

Angesichts der von Hamburg gewünschten steigenden Fahrgastzahlen und künftigen Erweiterungen wird das Liniennetz umstrukturiert und gestrafft.

Ergebnis von drei Jahren Planung und Abstimmung: Die seit 1983 bestehende Netzstruktur mit acht Linien, in der von jedem Ast mit je einer Linie die beiden Stammstrecken in der City befahren werden, wird aufgegeben. Die Struktur führt am Hauptbahnhof, wo sich alle Linien treffen, häufig schon derzeit zu Behinderungen. Künftig werden nur noch die Äste nach Harburg und Eidelstedt von mehreren Linien bedient. Ab 2023 gibt es nur noch vier Linien: Die S 1 (Poppenbüttel/Airport–Jungfernstieg– Blankenese beziehungsweise Wedel) und die S 2 (Aumühle beziehungsweise Bergedorf–Dammtor–Altona) werden auf ihren Hauptabschnitten alle fünf Minuten fahren. In Ohlsdorf wird die S 1 weiterhin geflügelt. Die S3 wird auf den Abschnitt Neugraben–Jungfernstieg– Pinneberg verkürzt und alle zehn Minuten ganztägig mit Langzügen bedient. So entfällt der störungsanfällige Kupplungsvorgang in Neugraben, wo bisher die Vollzüge aus Stade verlängert wurden. Den Mischbetriebs- Abschnitt Neugraben–Stade übernimmt eine S 5, die künftig über Dammtor bis Elbgaustraße verkehren soll und damit Teile der bisherigen S 21 und S 31 in sich vereint. Es wird erwartet, dass die neue Struktur die Pünktlichkeit um zwei bis drei Prozentpunkte erhöht.

Berücksichtigt werden auch künftige Erweiterungen: Voraussichtlich Ende 2025 wird die S 5 im Nordwesten nach Kaltenkirchen umgeschwenkt, die dann beide Zwei-System- Abschnitte im Netz bedient. Ab etwa 2027 sollen die technischen Voraussetzungen bestehen, um eine Linie S 6 auf dem Abschnitt Elbgaustraße– Neugraben zusätzlich einzurichten. Ziel ist, auf dem hoch belasteten Abschnitt nach Harburg statt derzeit fünf Kurzzug-Einheiten sieben Kurzzug-Einheiten pro zehn Minuten anzubieten. Ebenfalls schon eingeplant ist die S 4 von Bad Oldesloe beziehungsweise Ahrensburg über Jungfernstieg bis zum neuen Fernbahnhof Altona, die auf einem Teilabschnitt bis Rahlstedt 2027 in Betrieb gehen und alle zehn Minuten mit Langzügen betrieben werden soll. (FM)

Infrastruktur
Artikel Redaktion Bus&Bahn
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