Strecke Colmar–Breisach–Freiburg mit Potenzial

Die von Frankreich und Deutschland angestrebte Reaktivierung der Bahnstrecke Colmar–Breisach–Freiburg hat einem neuen Gutachten zufolge großes Fahrgastpotenzial.

Gleichzeitig verdeutlicht die Studie, dass weitere Untersuchungen nötig sind, um über die Realisierung zu entscheiden. Daher hat der deutsch-französische Lenkungsausschuss beschlossen, auf Grundlage der Studie das Vorhaben weiter voranzutreiben und weitere Untersuchungen zu beauftragen.

Das Gutachten hat ein Fahrgastpotenzial von zirka 3500 bis 5900 Passagieren pro Tag ermittelt. Damit könne die Verbindung sowohl einen erheblichen Beitrag zu Umwelt- und Klimaschutz als auch zur Staureduktion leisten. Den europäischen Mehrwert haben auch die Europäische Union und die beiden Länder erkannt. Die Strecke befindet sich zum einen unter den 19 vielversprechendsten sogenannten „Missing Links“ im grenzüberschreitenden Schienenverkehr, die die Europäische Kommission aus mehr als 350 solcher Verbindungen ermittelt hat. Zum anderen wird die Reaktivierung der Strecke Colmar–Freiburg als eines der 15 vorrangigen Vorhaben in dem von Bundeskanzlerin Angela Merkel und vom französischen Präsidenten Emmanuel Macron unterzeichneten deutsch-französischen Aachener Vertrag genannt. Beide Staaten haben die Studie mitfinanziert.

In dem Gutachten wurden bereits mehrere Umsetzungsszenarien beleuchtet. Um eine Entscheidung für die Umsetzung treffen zu können, gelte es nun, diese in vertiefenden Studien genauer zu betrachten und sowohl technische und betriebliche Fragen zu klären als auch Kosten-Nutzen-Analysen durchzuführen. Zu klären seien auch die künftige Finanzierung sowie rechtliche und finanzielle Fragen im Zusammenhang mit möglichen Betriebsformen und Betreibergesellschaften. (mab)

Infrastruktur
Artikel Redaktion Bus&Bahn
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