Tempo bei Elektrifizierung gefordert

Die Elektrifizierung des Schienennetzes in Deutschland geht nur schleppend voran. Das stellt die Allianz pro Schiene fest.

Im vergangenen Jahr wurden kaum mehr als 100 km des Streckennetzes neu elektrifiziert. Um die Lücken zu schließen, brauche es aber deutlich mehr. Andernfalls werde das Wachstumspotenzial der Schiene ausgebremst. Die Allianz fordert, den Bau von Oberleitungen deutlich zu beschleunigen. Bis 2030 sollen laut Koalitionsvertrag 75 Prozent des Bundesschienennetzes elektrifiziert sein – derzeit sind es 62 Prozent. Allianz-pro-Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege: „Dieses Elektrifizierungsziel ist mit gleichbleibendem Tempo nicht mehr zu erreichen. Es müsste acht Mal so schnell gehen wie bisher, um bis 2030 tatsächlich 75 Prozent des Schienennetzes zu elektrifizieren.“

Im Vergleich der Bundesländer zeigen sich deutliche Unterschiede beim Stand der Elektrifizierung: Bremen (89 Prozent) und Berlin (84 Prozent) sind Spitzenreiter –gefolgt vom Saarland (81 Prozent) und Hamburg (76 Prozent). Abgeschlagen sind Rheinland-Pfalz (42 Prozent) und Thüringen (34 Prozent). Schleswig- Holstein (27 Prozent) ist Schlusslicht beim Anteil elektrifizierter Verbindungen. „Nicht elektrifizierte Strecken sind eine Verlagerungs- und eine Wachstumsbremse für den Personen- und Güterverkehr auf der Schiene“, betont Flege. Für einen Angebotsausbau seien mehr elektrifizierte Strecken dringend nötig. Bundesverkehrsminister Volker Wissing solle rasch die Initiative für Gesetzesänderungen mit Blick auf das „Deutschland-Tempo“ auch bei der Elektrifizierung ergreifen. (mab)

Infrastruktur
Artikel Redaktion Bus&Bahn
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