Anpassungen bei Bodenseebahn

Die Triebwagen der Baureihe 622 (Lint 54) benötigen mehr Zeit für das Öffnen der Türen und Ausfahren der Schiebetritte. Nun müssen die Fahrzeiten angepasst werden; Foto: Jan Asshauer

Das Land Baden-Württemberg reagiert auf die Verspätungen im Nahverkehr auf der Bodenseegürtelbahn und hat in Abstimmung mit DB Regio den Fahrplan angepasst.

Ziel ist es, den Fahrbetrieb zu stabilisieren. Die Änderungen sollen zum Fahrplanwechsel ab dem 15. Dezember in Kraft treten. Hintergrund der Anpassungen sind die technisch- und sicherheitsbedingten längeren Zeiten, die zum Öffnen und Schließen der Türen an den fünf neuen Zügen des Typs Lint 54 nötig sind (NaNa 26/2019). Daher muss an den Bahnhöfen und Haltepunkten planerisch mehr Zeit im Fahrplan berücksichtigt werden. „Wir wollen mit den neuen Fahrzeugen auf der Bodenseegürtelbahn die Attraktivität auf der Schiene im Regionalverkehr steigern. Der Praxiseinsatz der Züge seit einigen Wochen zeigt jedoch, dass wir hier nachsteuern müssen, um die Qualität zu bieten, die wir uns als Ziel gesetzt haben“, erläutert Uwe Lahl, Ministerialdirektor im Landesverkehrsministerium. David Weltzien, Vorsitzender der Regionalleitung von DB Regio in Baden-Württemberg, ergänzt: „Wir brauchen Fahrpläne, die wir auch halten können. Oft genug hindern uns schon äußere Einflüsse daran, insofern sind die Anpassungen wegen der veränderten Fahrzeugeigenschaften absolut notwendig. Nachdem wir uns bereits vor der Einführung der Lint 54 über mögliche notwendige Fahrplananpassungen beraten haben, ist es gut, dass wir nun auf die zuletzt messbare Verschlechterung der Pünktlichkeit auf der Bodenseegürtelbahn reagieren.“

Konkret werden die Regionalbahn-Züge künftig im Taktfahrplan zur ungeraden Stunde bereits zur Minute zehn in Radolfzell abfahren. Anschluss aus Richtung Singen besteht auf die Züge der Bodenseegürtelbahn weiterhin mit den Zügen der Schwarzwaldbahn. Die Abfahrtszeiten aus Friedrichshafen in Richtung Radolfzell werden ebenfalls vorverlegt, um die verlängerten Stationsaufenthaltszeiten zu ermöglichen. Aus diesem Grund kann alle zwei Stunden zur geraden Stunde der Anschluss aus dem Regionalexpress (RE) aus Richtung Lindau nicht aufgenommen werden. Eine Fahrtmöglichkeit aus Richtung Lindau mit Anschluss in Richtung Radolfzell in Friedrichshafen besteht jedoch weiterhin mit den früher verkehrenden RB-Zügen. An den Stationen zwischen Friedrichshafen und Radolfzell kommt es zu „geringen Änderungen“ der Abfahrtszeiten. (mab)

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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