Datendrehscheibe wird weiterentwickelt

Fahrgäste in Bayern haben künftig die Möglichkeit, komplette Reiseketten im öffentlichen Verkehr zusammenzustellen und zu buchen – erstmals auch inklusive der Angebote von Sharing-Anbietern.

Möglich macht das ein neues Hintergrundsystem des Freistaats: die Mobilitätsplattform Bayern. Es handelt sich um eine Weiterentwicklung des seit 2010 bestehenden Systems DEFAS Bayern, das die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) im Auftrag des Bayerischen Verkehrsministeriums betreibt. Die Mobilitätsplattform Bayern sammelt sämtliche Verkehrsdaten von Mobilitätsanbietern in Bayern und stellt sie Verkehrsverbünden und Verkehrsunternehmen zur Verfügung, die sie beispielsweise über ihre Fahrtauskunft-Apps wiederum an die Fahrgäste ausspielen können. Thomas Prechtl, Sprecher der Geschäftsführung der BEG, erläutert: „Neu ist zum einen, dass nun auch Verkehrsdaten jenseits des klassischen ÖPNV integriert werden, zum Beispiel Bike- und Car-Sharing, Bedarfsverkehre und Mikromobilitätsangebote wie E-Scooter. Zum anderen beinhaltet die Mobilitätsplattform Bayern künftig auch das elektronische Ticketing.“ Das bedeutet: Fahrgäste können eine Verbindung in ihrer App auch dann buchen, wenn sie beispielsweise in einem anderen Verkehrsverbund liegt.

Als erster Partner integriert ab März der Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV) die neuen Möglichkeiten der Mobilitätsplattform Bayern und bringt eine neue Version seiner App heraus, zunächst in einer öffentlichen Testversion. In einem gemeinsamen Projekt haben die BEG und der MVV die Funktionalitäten von DEFAS Bayern weiterentwickelt und die künftige App konzipiert. Davon sollen auch die Verkehrsverbünde und Verkehrsunternehmen in ganz Bayern profitieren. „In der Zusammenarbeit mit dem Freistaat können wir bayernweite Synergien nutzen und eine fundierte Grundlage für die weiteren Entwicklungen im Mobilitätsbereich schaffen“, erläutert MVV-Geschäftsführer Bernd Rosenbusch. Durch die Verbindung mit DEFAS biete man zudem allen Partnern und dem bundesweiten Projekt Mobility Inside alle Bausteine zur Nutzung an. Die Erkenntnisse aus der mehrmonatigen Testphase beim MVV fließen auch in die Weiterentwicklung der geplanten Mobilitäts-App des Freistaats ein. Sie wird Fahrgästen aus ganz Bayern voraussichtlich Mitte des Jahres als öffentliche Beta-Version zur Verfügung stehen. (mab)

Marketing & Service
Artikel Redaktion Bus&Bahn
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