Große Nachfrage und Startprobleme

Die Hälfte aller Deutschlandtickets wurde bisher per Smartphone bestellt; Foto: DB AG/Dominic Dupont

Die Nachfrage nach dem Deutschlandticket ist laut Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) groß. In den ersten fünf Wochen seit Beginn des Vorverkaufs haben rund 7 Mio Fahrgäste ein D-Ticket-Abo erworben.

Etwa 2 Mio davon sind neue Abos. Der VDV geht davon aus, dass sich insgesamt 5 bis 6 Mio neue Abonnentinnen und Abonnenten für ein D-Ticket entscheiden werden. Hinzu kommen laut Verbandsprognose etwa 11 Mio Stammkundinnen und Stammkunden, die von ihrem derzeitigen Abo wechseln. VDV-Präsident Ingo Wortmann stellt aufgrund der Zahl neuer Abos fest, „dass der Umstieg auf den ÖPNV mit diesem Ticket-Angebot für viele Menschen attraktiv ist“. Nun gelte es, die neue Kundschaft, aber auch alle bisherigen Fahrgäste, durch gute Angebote dauerhaft zu halten. Wortmann: „Wir wissen, dass es in der Einführungsphase auch hier und da zu Problemen kommt, die vor allem technische Gründe haben. Das liegt daran, dass die nötigen Umstellungen und Anpassungen der IT-Systeme im Vertrieb und bei der Ticketkontrolle noch andauern. Wir bitten dafür um Verständnis und versprechen größtmögliche Kulanz für die Fahrgäste.“

Bislang wurde etwa die Hälfte aller D-Tickets per Smartphone bestellt. Die andere Hälfte wird auf Chipkarten ausgegeben. Dabei kommt es laut VDV mancherorts noch zu Übergangslösungen (etwa per Papierticket), da derzeit aufgrund der globalen Halbleiterkrise kurzfristig nicht genügend Chipkarten beschafft werden können. „Die Übergangslösungen per Papier oder anderer Sonderformen bitten wir wirklich nur als Übergang zu verstehen, spätestens bis Jahresende sollte dies überall gelöst sein“, betont Wortmann.

Die vom Verband beschriebenen Anlaufschwierigkeiten gab es unter anderem im Bereich des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR). Demnach waren zunächst einige alte Abo-Monatstickets, die auf das Deutschlandticket umgestellt wurden, nicht lesbar. Betroffen waren vor allem Kunden, die bisher das Ticket 1000 und 2000 hatten. Bis sie ihr D-Ticket haben, sollen sie weiter die alte Chipkarte nutzen – versehen mit einem speziellen Aufkleber. Alle Bahn-Kontrolleure sollten darüber Bescheid wissen, erklärte VRR-Pressesprecher Dino Niemann gegenüber dem „WDR“. In der Praxis sah das aber wohl mitunter anders aus, berichteten Fahrgäste. Niemann bestätigte dem Sender, dass Fahrgäste mit Monats-Chipkarten zunächst einen Deutschlandticket-Aufkleber für ihre Chipkarte bekämen. Allerdings seien die Chips auf den Karten noch nicht alle umgestellt. Das passiere aber nach und nach. Bis Ende Juni würden die neuen Chipkarten automatisch an die Kunden verschickt.

Der Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS), hat die Chipkarten der Abo-Kunden bereits ausgetauscht. Allen sei ein neues Ticket zugeschickt worden. Auch das Auslesen bei der Kontrolle funktioniere, erklärte VRSPressesprecher Holger Klein gegenüber dem Sender. (mab)

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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