Verbund Rhein-Ruhr: Viele SPNV-Stationen „nicht akzeptabel“

131 „akzeptablen“ Stationen im VRR standen 2019 neben 93 „noch akzeptablen“ auch 73 „nicht akzeptable“ gegenüber; Foto: VRR/CP COMPARTNER

Mit dem aktuellen Stationsbericht dokumentiert der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) zum 13. Mal den Zustand der 297 Bahnhöfe und Haltepunkte im Verbundraum.

Im Jahr 2019 hat sich die Situation laut Verbund erneut verschlechtert. Zwar hat die Anzahl der als akzeptabel bewerteten Stationen gegenüber dem Vorjahr leicht zugenommen. Gleichzeitig sind im Vergleich zu 2018 mehr Stationen in einem inakzeptablen Zustand. Viermal im Jahr erfassen die sogenannten VRR-Profitester den Zustand der Haltepunkte. Dabei wird die Gesamtbewertung einer Station in eine Bewertung der Zugangsbereiche und Bahnsteige unterteilt. Mit Blick auf das Erscheinungsbild erhielten 2019 131 Stationen die Bewertung „akzeptabel“, 93 Stationen wurden mit „noch akzeptabel“ bewertet und in 73 Fällen vergaben die Tester das Urteil „nicht akzeptabel“. Dies waren im Vorjahr noch 61 Bahnhöfe – der Zustand der Haltepunkte hat sich folglich insgesamt weiter verschlechtert. „Wir sehen an den SPNV-Stationen im Verbundgebiet nach wie vor deutlichen Handlungsbedarf. Da es zwischen dem VRR und den Infrastrukturbetreibern keine vertraglichen Beziehungen gibt, können wir hierauf leider nicht direkt hinwirken“, erläutert Ronald R.F. Lünser, Vorstandssprecher des VRR.

Auch 2019 waren Graffitischäden in den Zugangsbereichen und an den Bahnsteigen entscheidend für die schlechten Bewertungen. Im Hinblick auf die Sauberkeit der Stationen gab es von den VRR-Profitestern wenig zu bemängeln. Die Funktion der Ausstattung wurde ebenfalls ähnlich gut wie 2018 bewertet. Negativ wirkte sich hingegen aus, dass weiterhin einige Lampen sowohl in den Zugangsbereichen als auch auf den Bahnsteigen defekt sind. Zudem sind auf einigen Bahnsteigen keine transparenten Wetterschutzeinrichtungen vorhanden.

Zum zweiten Mal verschafften sich die VRR-Profitester einen Überblick über die 115 Bahnhofsgebäude an den Stationen, von denen 93 genutzt werden. In 51 Fällen gelangen die Fahrgäste durch die Bahnhofsgebäude zu den Bahnsteigen. Wie im Jahr zuvor registrierten die VRR-Profitester an 76 Gebäuden Verunreinigungen durch Graffiti und bemängelten an 67 die Sauberkeit.

Der Stationsbericht dokumentiert auch für 2019, wie Fahrgäste stationsbezogene Qualitätsstandards bewerten – mittels einer dem Schulnotensystem entsprechenden Skala von 1 (sehr zufrieden) bis 6 (sehr unzufrieden). Bestandteil der Befragungen sind etwa die Qualitätsstandards „Fahrgastinformation an den Stationen im Störungsfall“ und „Zustand der Stationen“. Die Gesamtzufriedenheit der Fahrgäste mit dem SPNV hat sich seit 2004 insgesamt verbessert „und mittlerweile ein akzeptables Niveau erreicht“. Allerdings ist die Note um 0,07 Notenpunkte auf eine 2,27 zurückgegangen. Den Zustand der Bahnhöfe beurteilten die Fahrgäste genauso wie im Vorjahr mit einer Durchschnittsnote von 2,80. Bei der Fahrgastinformation am Bahnsteig im Störungsfall sehen die Kunden noch Verbesserungspotenzial und benoten diese mit einer 3,18 um 0,11 Notenpunkte schlechter als im Vorjahr. (mab)

Marketing & Service
Artikel Redaktion Bus&Bahn
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