Der „Kleine Gelbe“ rollt weiter

Der autonome Kleinbus ist weiter in der Hauptstadt unterwegs; Archivfoto: Bodo Schulz

Der in Berlin als „Kleiner Gelber“ bekannte hochautomatisierte Kleinbus wird in diesem Sommer wieder ab dem U-Bahnhof Alt-Tegel in Richtung Greenwichpromenade fahren.

Fahrgäste werden insgesamt drei Kleinbusse auf Routen in Alt-Tegel kostenlos nutzen können. Möglich wird dies durch ein Projekt der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, das vom Bundesverkehrsministerium in 2020 und 2021 mit insgesamt 9,8 Mio Euro gefördert wird. Regine Günther (Grüne), Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz: „Digitalisierung, Vernetzung und Automatisierung werden die Mobilität in unseren Städten auch beim öffentlichen Nahverkehr prägen. Wir wollen die Mobilität der Zukunft mitgestalten und Erfahrungen zu Chancen und Risiken sammeln.“ Die Bürger würden die die Gelegenheit erhalten, innovative Technologien im Alltag zu erleben, zu nutzen und sich ihre eigene Meinung zu bilden. Unter der Federführung der Senatsverwaltung wird das Forschungsprojekt gemeinsam mit den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG), der Berliner Agentur für Elektromobilität eMO und acht weiteren Partnern durchgeführt. Unterstützt wird das Vorhaben vom Bezirk Reinickendorf und von den Berliner Wasserbetrieben (BWB).

Den 18 Monate laufenden Betrieb der E-Busse übernimmt erneut die BVG, die unter dem Namen „See-Meile“ gemeinsam mit Partnern bereits eine sechsmonatige Testphase mit einem selbstfahrenden Kleinbus von Easymile durchgeführt hat. Auch bei den selbstfahrenden Kleinbussen des Projekts „Shuttles & Co“ werden Begleiter der BVG an Bord sein. Die auf drei Fahrzeuge vergrößerte Flotte wird ein größeres Einsatzgebiet mit längeren Betriebszeiten bedienen. Neben einer anspruchsvolleren Routenführung wird zudem die Geschwindigkeit von bislang maximal 12 km/h auf 18 km/h erhöht.

Das Projekt widmet sich außerdem der Erforschung weiterer Basistechnologien für die künftige Digitalisierung des Verkehrs. Eine wichtige Rolle spielt die Akzeptanz neuer Mobilitätsformen bei den Fahrgästen: Die Deutsche-Bahn-Tochter ioki hat das Projekt „See-Meile“ wissenschaftlich begleitet. Dabei konnten Erkenntnisse zur Nutzerakzeptanz von autonomen Shuttles im innerstädtischen ÖPNV gesammelt werden. Mit einer Wiedernutzungsquote von 88 Prozent war die Akzeptanz bei den Befragten sehr hoch. (mab)

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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