Die „kleinen Gelben“ starten wieder

Die als „kleine Gelbe“ bekannten hochautomatisierten Elektro-Kleinbusse sind ab Dezember wieder in Berlin-Tegel unterwegs.

Fahrgäste werden ein Jahr lang insgesamt drei Kleinbusse auf Routen in Alt-Tegel kostenlos nutzen können. Neben der bereits 2019 erprobten Strecke vom U-Bahnhof Alt-Tegel in Richtung Greenwichpromenade, wird eine weitere Strecke die Straßen Alt-Tegel, Medebacher Weg, Schlieperstraße und Treskowstraße bedienen. Eine zusätzliche Erweiterung dieser neuen Strecke ist noch in Planung. Möglich wird dies durch ein Projekt der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, das vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) in den Jahren 2020 und 2021 mit insgesamt 9,8 Mio Euro gefördert wird.

Den Betrieb übernehmen erneut die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), die unter dem Namen „See-Meile“ gemeinsam mit zahlreichen Partnern 2019 bereits eine fünfmonatige Testphase mit einem selbstfahrenden Kleinbus der Firma Easymile durchgeführt hat. Wie schon bei der „See-Meile“ werden auch bei den selbstfahrenden Kleinbussen des Projekts „Shuttles & Co“ Begleiter an Bord sein. Die neuen Fahrzeuge der Firma Easy Mile (Typ EZ10 Gen3) bieten Platz für sechs Fahrgäste. Für Menschen mit eingeschränkter Mobilität und Rollstuhlfahrer (-innen) ist der Kleinbus über eine integrierte Rampe leicht zugänglich und bietet einen Platz für Rollstuhlfahrer.

Die auf drei Fahrzeuge vergrößerte Flotte wird ein größeres Einsatzgebiet bedienen. Neben einer anspruchsvolleren Routenführung soll zudem die Geschwindigkeit von bislang maximal 12 km/h auf anfangs 15 km/h und später auf bis zu 18 km/h steigen.

Die Zulassung für die drei hochautomatisierten Elektrobusse wurde am 7. Oktober erteilt. Am gleichen Tag noch wurde mit den sogenannten Einmessfahrten in Alt-Tegel begonnen. Bei diesen erfassen die im Fahrzeug eingebauten Sensoren die Strecken und ihre besonderen Gegebenheiten.

Qualitativ neu ist am Projekt „Shuttles & Co“ der Einsatz einer neuen Fahrzeuggeneration, deren verbesserte Technologie in der Praxis erprobt wird. Das Projekt widmet sich außerdem der Erforschung weiterer Basistechnologien für die zukünftige Digitalisierung des Verkehrs. Insbesondere stehen die Verbesserung von digitalen Karten und Verkehrsinformationen sowie das Thema der Akzeptanz im Vordergrund. Aus den Ergebnissen des Projekts werden die Projektpartner nach eigenen Worten „gemeinsam Erkenntnisse für den Verkehr der Zukunft ableiten können“.

Unter der Federführung der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz wird das auf zwei Jahre angelegte Forschungsprojekt gemeinsam mit der BVG, der Berliner Agentur für Elektromobilität (eMO) und acht weiteren Partnern sowie einem assoziierten Partner durchgeführt. Unterstützt wird das Vorhaben vom Bezirk Reinickendorf und der Feuerwehr Berlin-Tegel, die auf ihrem Gelände die Stellplätze für die Kleinbusse zur Verfügung stellt. (mab)

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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