Vay startet ferngesteuerte Fahrten

Das Foto zeigt ein ferngesteuertes Vay-Fahrzeug im Hamburger Stadtteil Nettelnburg; Foto: Vay/Maximilian Probst

Der Telefahr-Anbieter Vay plant in Hamburg „günstige und nachhaltige Tür-zu-Tür- Mobilität“.

Ferngesteuert aus der Telefahrzentrale fährt das vollelektrische Auto von Vay durch die Hansestadt und erstmalig im europäischen Straßenverkehr ohne Sicherheitsperson im Auto. Die volle Fahrzeugkontrolle liegt bei den Telefahrerinnen und -fahrern. Diese sitzen an einer Station mit Auto-Lenkrad und -Pedalen – entwickelt nach den Standards der Automobilindustrie. Die Route umfasst einen vordefinierten Bereich, auf dem nun telegefahrene Testfahrten ohne Sicherheitspersonen erfolgen.

Vay arbeitet an einem Tür-zu-Tür-Service, bei dem die Kunden per App ein elektrisches Fahrzeug bestellen und die Autos ferngesteuert aus der Telefahrzentrale in Hamburg vor die Tür gefahren werden. Dort übernehmen die Kunden das Steuer. Am Zielpunkt übergeben die Kunden das Auto wieder an die Telefahrzentrale. Die Parkplatzsuche und die Parkgebühren entfallen. Das Kostenniveau soll sich an Carsharing-Angeboten orientieren. Erwartet wird, dass mit weniger Fahrzeugen mehr Menschen befördert werden können.

Dafür hatte das Land Hamburg im Dezember 2022 eine Ausnahmegenehmigung durch die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende erteilt. Der zuständige Senator Anjes Tjarks erklärte, Hamburg wolle digitale und innovative Mobilitätsangebote „bedarfsgerecht genau dort einsetzen, wo sie einen echten Mehrwert für die Menschen in ihrer täglichen Mobilität bringen. Vay schafft mit seinem Telefahrservice einen solchen Mehrwert: Keine Parkplatzsuche, emissionsfrei, digital buchbar und als bequemer Service, etwa für die ‚letzte Meile‘ von der Bus- oder Bahnstation bis vor die eigene Haustür.“ Grundlage der Ausnahmegenehmigung war ein positives Gutachten des TÜV Süd, der insbesondere die „Funktionale Sicherheit“ und „Cybersicherheit“ des Vay-Telefahr-Systems im Kontext der Normen ISO 26262 und ISO/SAE 21434 betrachtet hatte. (FM)

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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