Eine „Lichtbahn“ für Jena

Die Bahnen sind laut Jenaer Nahverkehr gleichermaßen auf die Bedürfnisse der Stadt und ihrer Fahrgäste ausgelegt; Grafik: Jenaer Nahverkehr

Die Bahnen sind laut Jenaer Nahverkehr gleichermaßen auf die Bedürfnisse der Stadt und ihrer Fahrgäste ausgelegt.

Die Geschäftsführer des Verkehrsunternehmens, Andreas Möller und Steffen Gundermann, informierten über die „Lichtbahn“. Hinter dem Projektnamen verbirgt sich der Fahrzeugtyp Tramlink 800, der von Stadler im spanischen Valencia konzipiert und hergestellt wird. Die Auslieferung der ersten „Lichtbahnen“ ist für Ende 2022 geplant. Ab 2023 sollen die Fahrzeuge in Jena zum Einsatz kommen. „Diese Straßenbahn wartet mit unzähligen technischen Innovationen auf und besticht gleichzeitig durch ihr zeitloses und formschönes Design. Es ist ein Fahrzeug, das hier in Jena für Jena gemeinsam mit allen Projektbeteiligten entwickelt wurde; es ist eine echte Jenaer Straßenbahn. Ich danke allen, die ihre Expertise in die Konstruktion der nächsten Straßenbahngeneration mit eingebracht haben“, sagte Möller.

Das Auftragsheft für die neuen Straßenbahnen beinhaltet rund 500 technische Anforderungs- und Funktionsgruppen mit mehreren Tausend Einzelanforderungen. Nahe- zu alle Funktionsgruppen weisen im Vergleich zu den zum Aussonderungszeitpunkt mehr als 25 Jahre alten Bahnen technische oder funktionale Innovationen auf. Diese resultieren laut Jenaer Nahverkehr aus dem veränderten Stand der Technik und der Beachtung aktueller Normen und Auflagen. Ergänzend dazu sei innerhalb der Ausschreibungsvorbereitung in Industrie- und Unternehmensdialogen, mittels umfangreicher Kommunikationsforen mit Fahr- und Werkstattpersonal sowie durch die Einbeziehung verschiedener Interessengruppen ein breites Spektrum an Verbesserungspotenzialen benannt und in das Anforderungsprofil aufgenommen worden. „Diese technischen Innovationen leisten einen erheblichen Beitrag zu Emissionsreduktion, Nachhaltigkeit, Attraktivitätssteigerung, vollständiger Barrierefreiheit und Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Sie sind ein wichtiger Baustein für das Gelingen einer klima- und umweltorientierten Verkehrswende“, fasste Gundermann die Vorteile der „Lichtbahn“ zusammen.

Die meterspurigen Straßenbahnen sind gleichermaßen auf die Bedürfnisse der Stadt Jena und ihrer Fahrgäste ausgelegt. So umfasst der Lieferauftrag Fahrzeuge in zwei Längen. 16 Bahnen sind siebenteilig ausgeführt und haben eine Länge von rund 42 m. In den drei Multifunktionsbereichen befinden sich vier Plätze für Rollstuhlfahrer. Ebenso erhalten Kinderwagen und Fahrräder Abstellflächen. Acht Fahrzeuge sind fünfteilig ausgelegt mit einer Länge von circa 32 m. In der kürzeren Variante befinden sich zwei Multifunktionsbereiche mit ebenfalls vier Rollstuhlplätzen. Die niederflurigen Fahrzeuge sind mit jeweils fünf beziehungsweise sechs Türen pro Seite ausgestattet. (mab)

Fahrzeuge & Technik
Artikel Redaktion Bus&Bahn
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