GT8Z-Sanierung abgeschlossen

Die Sanierung eines Wagens dauerte im Schnitt rund 420 Tage; Foto: VAG Freiburg

Der Stadtbahnwagen mit der Betriebsnummer 265 ist das letzte von 26 Fahrzeugen des Typs GT8Z, dessen Sanierung in den Werkstätten der Freiburger Verkehrs AG (VAG) jüngst abgeschlossen wurde.

Die für die VAG erstmalig in Niederflurbauart ausgeführten Fahrzeuge, die in den Jahren 1993/94 beschafft wurden, sind mittlerweile bis zu 27 Jahre im Einsatz. Im Rahmen der zweiten großen Hauptuntersuchung nach rund 16 Betriebsjahren wurde bei den ersten Fahrzeugen die Notwendigkeit einer Rundum-Sanierung ersichtlich, um diese noch einige Jahre für den Betrieb nutzen zu können. VAG-Vorstand Stephan Bartosch: „Neben der kontinuierlichen Erneuerung des Fuhrparks ist es unabdingbar den bestehenden Fahrzeugbestand stets in einem gutgewarteten Zustand für die Fahrgäste bereitzustellen.“

In der Regel waren seit 2013 immer drei bis vier Fahrzeuge gleichzeitig in der Sanierung, die im Schnitt rund 420 Tage je Wagen gedauert hat. „Für den Betriebsleiter, die Projektleitung, die Elektriker, die Wagenschlosser, die Schreiner, die Sattler, die Lackierer sowie die Kolleginnen und Kollegen von Einkauf, Lager und Logistik, Revision und Nachrichtentechnik, bedeutete dies über Jahre hinweg eine permanente Zusatzbelastung,“ betont Bartosch. „Um Knowhow für die anstehenden Aufgaben zu erhalten, hatten wir uns entschlossen, das erste Fahrzeug komplett in Eigenregie zu sanieren,“ erläutert Betriebsleiter Johannes Waibel. „Dabei haben wir auch Bauteile zu sehen bekommen, die uns bei den üblichen Zwischenrevisionen immer verborgen bleiben. Dadurch haben wir viele Erfahrungen gesammelt, um die Sanierung der weiteren 25 Fahrzeuge gut planen und umsetzen zu können.“

In der VAG-Werkstatt wurde immer damit begonnen, die Türen und die Inneneinrichtung bis auf das Grundfahrzeug auszubauen. Die so vorbereiteten Wagen sind dann ab dem zweiten Fahrzeug per Tieflader zur mechanischen Überarbeitung in ein Siemens-Werk transportiert worden. Dort wurden dann auch die Scheiben demontiert und die einzelnen Wagenkästen voneinander getrennt und von Farbe befreit. Nachdem dann der Zustand der einzelnen Wagenteile begutachtet war, wurden die Beschädigungen am Wagenkasten beseitigt und ein neuer Fahrzeuginnenboden sowie eine Neulackierung aufgebracht. Zurück in Freiburg erfolgte die Modernisierung des Innenraums.

Neben der mechanischen Sanierung war auch die elektrische und elektronische Modernisierung er- forderlich. Die neuen elektronischen Komponenten für den Fahrzeugantrieb wurden für die Fahrzeuge ausgelegt und ausgeschrieben. Die angelieferten Komponenten wurden dann bei der VAG an das Fahrzeug montiert, und mit allen weiteren Komponenten zusammengefügt. Bartosch: „Die rund 17 Mio Euro, die wir über die Jahre hinweg für die Fahrzeugsanierung in die Hand genommen haben, sehen wir als gute Investition. Die Fahrzeuge sind nun für mindestens 16 Jahre weiter Jahre im Einsatz – eine vergleichende Neuinvestition hätte mehr als das Vierfache gekostet.“ (mab)

Fahrzeuge & Technik
Artikel Redaktion Bus&Bahn
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