Gläserne Halle für die Südseite des Hamburger Hauptbahnhofs

Mit zwei Erweiterungen um eine Halle über der Bustrasse (l.) und den Anbauten oberhalb der S-Bahn-Tunnelstation soll das Bahnhofsgebäude ergänzt werden; Grafik: bof architekten & huttereimann landschaftsarchitektur

Der Sieger des städtebaulichen Wettbewerbs steht fest: In Hamburg sollen zwei Module das Bahnhofsgebäude von 1906 ergänzen.

Ein hochkarätig besetztes Preisgericht hat die Entwürfe des Büros bof Architekten aus Hamburg mit den Landschaftsarchitekten hutterreimann aus Berlin zum Sieger des städtebaulichen Wettbewerbs zur Erweiterung des Hamburger Hauptbahnhofs und Entwicklung seines Umfelds gekürt. Der Entwurf überzeugte die 23 Jurymitglieder aus Politik, Stadtplanung und Architektur sowie von der Deutschen Bahn mit einer gläsernen Halle auf der Südseite des Bahnhofs, durch die künftig auch die Kommunaltrasse für die Buslinien verlaufen soll und die Innenstadt sowie den östlich angrenzenden Stadtteil St. Georg besser verbinden soll. Die querliegende offene Halle für die Bustrasse soll als „Tor“ beziehungsweise gar als „Aufforderung für die Verkehrswende“ eine einladende Architektur erhalten. Nach Osten hin soll über der derzeitigen S-Bahn-Tunnelstation ein weiteres Gebäude-Modul entstehen, das ebenfalls die Formsprache des Original-Bahnhofs aufnimmt. Somit werde die hochkomplexe Aufgabenstellung mit zwei einfachen Anbauten gelöst, stellte Oberbaudirektor Franz-Josef Höing fest.

Nun gelte es, die technische Machbarkeit für diese Lösung zu sichern und das Ausbauprojekt mit den beiden ÖPNV-Großprojekten U 5 und S-Bahntunnel zur Entlastung der Verbindungsbahn vom Bauablauf her zu verzahnen. Von der U 5 und der Erweiterung des S-Bahnnetzes erwartet man eine Steigerung der Fahrgastzahlen des Bahnhofs von derzeit circa 550.000 Menschen auf 750.000 täglich im Jahr 2040. Um die Eingriffe in den Bahnverkehr im als überlastet geltenden Bahnhof zu minimieren, hatte Hamburg bereits auf die Forderung nach der städtebaulich sinnvollen Überbauung des südlichen Gleisfelds verzichtet. Dennoch werde der Ausbau von Deutschlands meistfrequentiertem Hauptbahnhof nicht ohne Betriebssperren auskommen; dieser sei aber im Hinblick auf den Deutschlandtakt unverzichtbar. Dafür verhandeln Bund, Stadtstaat Hamburg und die DB auch über eine Aufteilung der Kosten. (FM)

Infrastruktur
Artikel Redaktion Bus&Bahn
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