Prognose: Mehr Fahrgäste für künftige Hamburger U 5

Visualisierung der Station Hauptbahnhof-Nord, wo die U 5 zwei schon 1968 gebaute Bahnsteigröhren nutzen soll; Grafik: Hochbahn

Nach Festlegung der finalen Streckenführung und Haltestellenlagen hat die Hamburger Hochbahn die Kennzahlen für die künftige Linie U 5 genauer ermittelt. Es gibt aber auch Kritik an dem Projekt.

Laut den Planern werden gegenüber dem Stand von 2019 künftig nicht 150.000, sondern 180.000 Menschen im Einzugsbereich der U 5 leben. Durch bessere Erschließung und kürzere Fahrzeiten rechnet die Hochbahn nun statt 390.000 mit mehr als 500.000 Ein-, Aus- und Umsteigern beziehungsweise 270.000 Fahrgästen täglich. Durch die Verlagerung von Fahrten würden täglich 290.000 Auto- km eingespart. Da die U 5 außerdem Netzlücken schließe und eine hohe Netzwirkung aufweise, gehen die Planer inzwischen davon aus, dass die dadurch teils erheblichen Verkürzungen von Reisezeiten den Menschen in Hamburg jährlich 6,1 Mio Stunden Reisezeit sparen werden.

Geplant ist, den Förderantrag im Rahmen des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (GVFG) nach Abschluss der beim Bundesverkehrsministerium derzeit laufenden Verfahrensanpassung im Herbst 2022 einzureichen. Im Sommer 2022 soll eine belastbare Kostenschätzung für die gesamte U 5 vorliegen. In Kürze wird der Planfeststellungsbeschluss für den ersten Streckenabschnitt von Bramfeld bis zur City Nord erwartet.

Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) und eine Elbtram-Initiative kritisierten dagegen das Projekt: Die U 5 sei viel zu teuer, komme für eine Klimawende viel zu spät und schädige beim Bau durch hohe CO2-Emissionen das Klima zunächst für Jahrzehnte, bevor sich die dadurch erreichten CO2-Einsparungen im Autoverkehr auswirkten. Der Bau der U 5 und einer geplanten unterirdischen S 32 nach Osdorf müsse gestoppt werden. Eine Alternative seien Straßenbahnen. (FM)

Infrastruktur
Artikel Redaktion Bus&Bahn
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