Stadler mit starkem zweiten Halbjahr

Der Schweizer Hersteller Stadler konnte sich im vergangenen Jahr trotz der Pandemie neue Aufträge im Gesamtwert von 4,33 Mrd CHF sichern.

Damit liegt der Auftragseingang erwartungsgemäß rund 15 Prozent unter dem hohen Vorjahreswert (2019: 5,12 Mrd Euro). Stadler nimmt aber keinen Nachfrageeinbruch wahr. Es kam weder zu Stornierungen laufender Aufträge noch wurden Ausschreibungen ausgesetzt. Der Auftragsbestand stieg auf mehr als 16 Mrd CHF (2019: 15 Mrd CHF). Die negativen Auswirkungen der Corona-Krise aus dem ersten Halbjahr 2020 haben laut Konzern die zweiten sechs Monate in geringerem Maß beeinflusst. Unter anderem Dank beschleunigter Abnahme- und Zulassungsprozesse sowie Optimierungsprogrammen sei es gelungen, die Verzögerungen aus der ersten Jahreshälfte teilweise zu kompensieren. Nach einem Umsatzrückgang gegenüber der Vorjahresperiode von 16 Prozent in der ersten Jahreshälfte 2020 konnten die Umsätze im zweiten Halbjahr gegenüber dem Vorjahr bereits wieder um 3,1 Prozent gesteigert werden. Damit lag der Umsatz im Gesamtjahr mit 3,08 Mrd CHF nur leicht unter dem Rekordergebnis von 2019 (3,20 Mrd CHF). Die Produktion in allen Werken läuft wieder weitgehend normal und Stadler konnte im gesamten Jahr 465 Züge, Stadtbahnen und Lokomotiven ausliefern (Vorjahr: 444 Fahrzeuge). Die Corona-Krise beeinflusste dennoch auch im zweiten Halbjahr Aufträge im Hinblick auf die Lieferkette, die Zulassungsprozesse und Auslieferungen. Das operative Ergebnis (Stufe Ebit) war entsprechend gegenüber dem Vorjahr rückläufig und liegt bei 156,1 Mio CHF (2019: 193,7 Mio CHF). Der Reingewinn stieg 2020 gegenüber der Vorjahresperiode auf 138,4 Mio CHF (Vorjahr: 128,5 Mio CHF).

Der Auftragseingang im Segment Rolling Stock belief sich 2020 auf 2,88 Mrd CHF. Der Rückgang um rund 33 Prozent gegenüber dem Vorjahr (4,28 Mrd CHF) sei auf eine außerordentlich hohe Vergleichsbasis in 2019 sowie Verzögerungen bedeutender Vergabeentscheidungen zurückzuführen. Der Auftragsbestand ging somit zum 31. Dezember 2020 auf 12,0 Mrd CHF zurück (12,3 Mrd CHF). Nach einem Umsatzrückgang von mehr als 20 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode im ersten Halbjahr konnten die Umsätze gegenüber dem Vorjahresniveau (H2 2019: 1,94 Mrd CHF) im Segment Rolling Stock in der zweiten Jahreshälfte mit 1,95 Mrd CHF bereits wieder leicht gesteigert werden. Aufgrund verzögerter Auslieferungen liegt der Umsatz im Gesamtjahr mit 2,74 Mrd CHF jedoch um 6,7 Prozent unter dem Vorjahreswert von 2,94 Mrd CHF. Der Auftragseingang in der Sparte Service & Components lag 2020 bei 1,46 Mrd CHF und damit 75 Prozent über dem Vorjahresniveau von 0,83 Mrd CHF. Dies war unter anderem der Ersatzteilversorgung der neuen U-Bahn-Wagen für die Berliner Verkehrsbetriebe zu verdanken. Die Umsätze wuchsen um 32 Prozent auf 343,3 Mio CHF. (mab)

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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