Studie zu möglichem Infektionsrisiko

Die Studie soll wissenschaftliche Klarheit über ein Ansteckungsrisiko bei der ÖPNV-Nutzung liefern; Foto: DB AG/Oliver Lang

Die Bundesländer und der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) untersuchen in einer gemeinsamen Studie das Covid-19-Infektionsrisiko im ÖPNV. Insgesamt nehmen 650 ausgewählte Pendler teil.

Trotz aller Bemühungen zur Eindämmung des Pandemiegeschehens, die in den vergangenen Monaten durch die ÖPNV-Betreiber unternommen wurden, besteht nach wie vor Unsicherheit hinsichtlich des tatsächlichen Infektionsrisikos bei der Nutzung von Bussen und Bahnen. Eine gemeinsame Studie der Bundesländer und des VDV soll nun belastbare Erkenntnisse liefern, um dieser Unsicherheit entgegenzuwirken und die Diskussionen zum Infektionsrisiko auf wissenschaftlicher Basis führen zu können. Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) bezieht Stellung zu dem Forschungsvorhaben: „Das Verkehrsministerium Baden-Württemberg hat sich sehr für diese Studie eingesetzt. Wir wollen wissenschaftliche Klarheit für die Fahrgäste, ob es ein Ansteckungsrisiko gibt und wie hoch es ist. Wir haben Grund zur Annahme, dass es kein erhöhtes Risiko gibt. Aber das soll überprüft werden.“

Baden-Württemberg hat die Federführung für das Projekt übernommen, das nach gemeinsamen Beschluss in der Verkehrsministerkonferenz von elf Bundesländern gefördert wird. Finanziell beteiligt sind Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und das Saarland. Durchgeführt wird die Studie von der Charité Research Organisation, die im Auftrag des VDV mit den Untersuchungen begonnen hat.

Aus der Gesamtheit aller Freiwilligen, die sich für die Teilnahme an der Studie registriert hatten, sind die ersten 650 Probanden eingeladen worden. Sämtliche Studienteilnehmer kommen aus dem Gebiet des Rhein-Main-Verkehrsverbunds (RMV), in dem die Untersuchung über insgesamt fünf Wochen erfolgt. Die Probanden müssen täglich mindestens 15 Minuten mit dem öffentlichen Nahverkehr unterwegs sein. Um die Erkenntnisse zu den Infektionsrisiken vergleichen zu können, wird die Hälfte der Teilnehmer vier Wochen lang täglich werktags entweder im Individualverkehr – also mit dem Auto oder Fahrrad – oder mit dem ÖPNV zu ihrem Bestimmungsort fahren. Ebenfalls verpflichtend sind die Einhaltung geltender Hygieneregeln wie etwa das Tragen einer Maske und das Führen eines Tagebuchs, in dem die persönliche Mobilität und weitere Aspekte wie etwa Krankheitssymptome festgehalten werden. Jeweils zu Beginn und zum Ende des Untersuchungszeitraums werden die Probanden per PCR- und Antikörpertestung auf eine Covid- 19-Infektion untersucht. RMV-Geschäftsführer Knut Ringat: „Für den RMV ist es selbstverständlich, die Studie aktiv zu unterstützen und zu begleiten und wir sind gespannt auf die Ergebnisse. (baf)

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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