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Agenda-Setting in Mainz

Mit etwa 850 Teilnehmern – einschließlich Nachmeldungen – ist die „kleine“ Jahrestagung des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) in Mainz gar nicht so viel kleiner als die „große“ im letzten Sommer in Düsseldorf.
Die Standortwahl für den Treffabend am Montagabend hat den Wandel der Branche dabei bestens illustriert: Das ehemalige Straßenbahnamt firmiert heute als Betriebshof der Mainzer Verkehrsgesellschaft (MVG).
„Mainz lebt auf seinen Plätzen“ – der Werbespruch der Tourismusförderung traf zu, auch wenn das Leben in diesem Fall auf dem privaten Platz eines öffentlichen Unternehmens stattfand. Bei hochsommerlichen Temperaturen und Rheinhessenwein drehten sich Gespräche der VDV-Mitglieder und ihrer Gäste zum Beispiel um Betriebsaufnahmen und Wettbewerbsverluste, um Direktvergaben und Sozialstandards, um Karriere und Geld.
Mit Spannung wird die für heute angekündigte Rede der Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) erwartet. Nach Berichten regionaler Medien hat sie kürzlich erklärt, dass man sich angesichts der demografischen Entwicklung von einem flächendeckenden Nahverkehr verabschieden müsse.
Genau das befürchtet MVG-Chef Gunter Rebahl, sofern das Land nicht aktiv gegensteuert. Er stellt auf der VDV-Pressekonferenz am Montagmittag die Verbandsstudie zum 45a-Ausgleich vor (ÖPNV aktuell 47/13).
Wenn die Deckungslücke zwischen den tatsächlichen und den zum letzten Mal 1995 fortgeschriebenen Sollkosten nicht geschlossen werde, könnten noch in diesem Jahr viele Verkehrsunternehmen und Verkehrsverbünde aus dem Rabatt im Ausbildungsverkehr aussteigen. In der Folge sei auch etliche Regelungen zum Semesterticket bedroht.

Mehr zu dem Thema finden Abonnenten von <link abo einzelabo.html external-link external link in new>ÖPNV aktuell in Ausgabe 48/13.

Artikel Redaktion Bus&Bahn
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