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Bundestags-Verkehrsausschuss berät über DB-Personalmisere

Wie der verkehrspolitische Sprecher der Union, Dirk Fischer, aus der nichtöffentlichen Sitzung berichtete, sollen in einem ersten Schub 600 Fahrdienstleiter und Fahrdienstleiterhelfer geschult werden. In einer zweiten Runde sollen weitere 700 Mitarbeiter ausgebildet werden. Alexander Kirchner, Vorsitzender der Bahngewerkschaft EVG, wies darauf hin, dass 2012 rund 60.000 Schichten in den Stellwerken wegen Personalmangels nicht hätten besetzt werden können. Zudem sei die Bugwelle an Überstunden weiter gewachsen: Einige Mitarbeiter würden 50 Tage Resturlaub und 300 Überstunden vor sich herschieben. Daraus errechne sich ein Bedarf von rund 1.000 dauerhaft zusätzlich benötigten Fahrdienstleitern. Der verkehrspolitische Sprecher der FDP, Oliver Luksic, warnte, dass sich bei den Lokführern wegen hohen Durchschnittsalters ebenfalls Personalmangel abzeichne. Grube sagte, bis zum 15. Oktober werde die gesamte Personalplanung überprüft. Die Ergebnisse sollen in einer Sondersitzung des DB-Aufsichtsrats am 4. November beraten werden.
Grube räumte ein, dass Netz-Mitarbeiter schon im vergangenen Jahr auf die personellen Engpässe hingewiesen hätten. Das damalige Management habe aber nicht reagiert. „Daraus haben wir Konsequenzen gezogen, auch personelle“, sagte Grube. Im März dieses Jahres war der DB-Netz-Chef Oliver Kraft ohne Angabe von Gründen entlassen worden. Der grüne Ausschussvorsitzende Toni Hofreiter stellte darüber hinaus die Frage in den Raum, ob die Zersplitterung der Infrastruktursparte auf mehrere Gesellschaften (DB Netz, DB Station & Service, DB Energie sowie einige Regionalnetze) sinnvoll sei.

Artikel Redaktion Bus&Bahn
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