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DB schneidet im Busgeschäft am schlechtesten ab

Nach übereinstimmenden Berichten hat der designierte FDP-Generalsekretär Patrick Döring im DB-Aufsichtsrat seine Unterschrift unter eine gemeinsame Erklärung verweigert, die den Erhalt des integrierten Konzerns fordert. Auch der Wirtschaftsstaatssekretär und frühere Kartellamtschef Bernhard Heitzer hat sich gegen die Erklärung ausgesprochen, ohne allerdings an der Sitzung selbst teilzunehmen. DB-Chef Rüdiger Grube deutete lediglich an, es habe eine Auseinandersetzung über die Gewinnabführung aus der Infrastruktur gegeben.
Wie Finanzvorstand Richard Lutz erläuterte, hat DB Netze Fahrweg 2011 bei einem Umsatzerlös von 4,6 Mrd. EUR ein Ebit von 715 Mio. EUR und ein EBT von 331 Mio. EUR erzielt. Dem stehen ein eingesetztes Kapital von 17,9 Mrd. EUR und Nettofinanzschulden von 10,2 Mrd. EUR gegenüber. Aus diesen Zahlen ergebe sich ein Return on Capital employed (Roce) auf Ebit-Basis von 4%. Um wenigstens die Kapitalkosten zu verdienen, werde von Fachleuten – von der Bundesnetzagentur bis hin zu Wirtschaftswissenschaftlern – ein Roce von 6 bis 10 % für angemessen erachtet. Nach Einschätzung des DB-Vorstandes müssten es rund 8 % sein. Im Vergleich dazu erwirtschaften die Transportgesellschaften unter dem Dach der DB Mobility Logistics AG ein Roce von 10,7 %. 
Lutz betonte, dass beim eingesetzten Kapital nur die aus DB-Eigenmitteln geschaffenen Werte berücksichtigt werden, nicht die Werte aus Bundesmitteln. Er machte auch deutlich, dass es keine verdeckten Gewinnabführungen wie pauschale Konzernumlagen gebe. Zur konkreten Höhe des 2011 abgeführten Gewinns machte er noch keine Angaben. Der Geschäftsbericht der DB Netz AG wird erst in einigen Wochen veröffentlicht.

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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