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Licht und Schatten über dem „Meridian“

Auf die Zweifel, ob die Bayerische Oberlandbahn (BOB) im Dezember das „E-Netz Rosenheim“ übernehmen kann, haben das Unternehmen und seine Mutter  Transdev Veolia Verkehr (VV) reagiert.
Kunden wie Politik wurden am 19. September bei einer Pressekonferenz über den Stand der Vorbereitungen des auf den Markenamen „Meridian“ getauften Netzes informiert.
Dabei wurde wurde klar: Das von der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) bestellte Angebot kann zum Auftakt noch nicht dargestellt werden. Aber: Es wird mehr geboten als der Status quo.
Auf der Personalseite sieht der neue VV-Technikgeschäftsführer Dirk Bartels die BOB gut aufgestellt. Das Recruiting sei beendet. Man habe alle Personale, die benötigt würden, darunter auch Beamte des Bundeseisenbahnvermögens BEV sowie Angestellte der Deutschen Bahn (DB). Allerdings weist die „Meridian“-Homepage aus, dass weiterhin „Fahrgastbetreuer, Service-Elektriker und Triebfahrzeugführer“ gesucht werden.
Probleme stellen sich bei Fahrzeugen und zum Teil auch bei den Werkstätten. Für „Meridian“ hat VV 35 „Flirt“ bei Stadler Pankow bestellt, 28 Sechsteiler und sieben Dreiteiler.
Eine rechtzeitige Zulassung war lange offen. Im August erhielt der Hersteller schließlich die Betriebsgenehmigung für Probefahrten. Diese sind dem Chef von Stadler Pankow, Michael Daum, zufolge in etwa 14 Tagen beendet.
Bislang wurden 14 Sechsteiler gebaut. Bis zur Betriebsaufnahme soll die Zahl auf 20 Stück anwachsen. Daum wir auch Veolia gehen davon aus, dass die Zulassung rechtzeitig erfolgen wird. Die restlichen 15 Fahrzeuge sollen bis Frühjahr 2014 folgen.
Laut Daum haben unter anderem neue Berechnungsnachweise zur Radsatzwellenfestigkeit zu Verzögerungen geführt. Immerhin: Die „Flirt“ benötigen für die Grenzbahnhöfe Salzburg und Kufstein keine Österreich-Zulassung.
Den ersten „Flirt“ in „Meridian“-Kleid haben die Betreiber und Hersteller zusammen mit Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) präsentiert. Der Wahlkreis des Politikers wird vom „E-Netz Rosenheim“ erschlossen.
BOB-Chef Kai Müller-Eberstein stellte das Ersatzkonzept für die fehlenden Fahrzeuge vor. Dabei bedient sich die Gruppe der ganzen Bandbreite an Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU): DB Regio stellt zwei einstöckige Wagengarnituren bereit, ÖBB vier „Cityshuttle“-Garnituren und ODEG zwei „Kiss“.

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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