Nachrichten

Streit um Rufbus oder Linie

Zerbst ist mit mehr als 450 km² die fünftgrößte Kommune in Deutschland, hat aber nur knapp 24.000 Einwohner. Die Bevölkerungsdichte ist deshalb trotz des Stadtstatus mit 50 Einwohnern pro km² gering. Sven Lachmann aus Zerbst hat seinen Vertrag schon gekündigt, sagte der Taxi- und Mietwagenunternehmer gegenüber „ÖPNV aktuell". Die ursprüngliche Vereinbarung sah 20.000 km Linienverkehr mit Kleinbussen für acht Personen sowie einige Rufbus-Kilometer vor.

Inzwischen, zwei Jahre und fünf Fahrplanänderungen später, betrage der Linienverkehr nur noch 5.000 km, während der Rufbus-Verkehr auf 10.000 km angestiegen sei. „Grundsätzlich habe ich nichts gegen einen Rufbus-Verkehr, doch der Preis muss stimmen", sagte Lachmann. Damals, bei der Ursprungsvereinbarung, habe er zugestimmt, den Rufbus nach Besetztkilometern abzurechnen, weil das Gesamtpaket im Zusammenspiel mit dem Linienverkehr sich rechnete. Seitdem ist der Rufbusverkehr auf das Doppelte des Linienverkehrs gewachsen, während die Linie auf ein Viertel geschrumpft ist. „Für die 86 Cent, die ich für den Besetzkilometern erhalte, kann ich den Rufbus in so großem Umfang nicht fahren". Ein Rufbus-Verkehr, der sich trägt, müsse nach gefahrenen Kilometern abgerechnet werden. Lachmann nannte 60 Cent pro gefahrenen Kilometer als Richtschnur. Lachmann hatte mit Vetter eine Rahmenvereinbarung abgeschlossen, die Einzelheiten wurden in einer Anlage geregelt. Busunternehmer Fritz Ehle gab gegenüber der „Volksstimme" an, dass seine Busse bei Vertragsbeginn 2009 ursprünglich 733 Fahrplankilometer an Schultagen und 510 km in den Ferien gefahren seien. Heute fahre er nur noch 320 km pro Schultag.

Mehr zu dem Thema finden Abonnenten von <link external-link external link in new>ÖPNV aktuell in Ausgabe 55/11.

Artikel Redaktion Bus&Bahn
Artikel Redaktion Bus&Bahn