Ausbau-Plan für Bahnknoten Köln

DB-Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla (v. l.), NVR-Geschäftsführer Dr. Norbert Reinkober, NVR-Zweckverbandsvorsteher Stephan Santelmann und NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst bei der Unterzeichnung; Foto: Friedhelm Bihn

Bei der 3. Bahnknoten-Konferenz in Köln wurden zwei Planungsvereinbarungen für den Ausbau des Kölner Hbf und die S 11 sowie für Westspange und Eifelstrecke mit einem Gesamtvolumen von 100 Mio Euro unterzeichnet.

NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst, DB-Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla, Stephan Santelmann, Verbandsvorsteher des Zweckverbandes Nahverkehr Rheinland (NVR), sowie NVR-Geschäftsführer Dr. Norbert Reinkober setzten ihre Namen unter die Vereinbarungen. Mit dem sogenannten S-11-Kernpaket soll der Ausbau der S 11 und des Kölner Hbf bis zur Reife für ein Planfeststellungsverfahren (Leistungsphase 3 und 4 der Planungen) weiter vorangetrieben werden. Der Takt der Linie S 11 soll in den Hauptverkehrszeiten zwischen Bergisch Gladbach und Köln-Worringen von bisher 20 auf zehn Minuten verdichtet werden. Hierfür soll die Strecke zwischen Köln-Dellbrück und Bergisch Gladbach zweigleisig ausgebaut werden, der Kölner Hauptbahnhof und der Bahnhof Köln Messe/Deutz benötigen je einen zusätzlichen Bahnsteig für die S-Bahnen. Mit der Taktverdichtung ist außerdem ein neuer Haltepunkt Köln-Kalk geplant. Auch der Bahnhof Bergisch Gladbach und das dortige Stellwerk werden modernisiert und erweitert. Für die Planung sind 32 Mio Euro vorgesehen, die durch das Land NRW und den NVR finanziert werden. Die Gesamtkosten für die Maßnahme an der S 11 und im Kölner Hbf betragen derzeit nach einer Grobkostenschätzung rund 370 Mio Euro. Verkehrsminister Wüst hob dabei besonders die gute Resonanz auf die frühe Bürgerbeteiligung hervor, die das „Bündnis für Mobilität“ beim S-11-Ausbau im Rahmen eines Pilotprojekts verfolgt.

Auch die Planungsvereinbarung für den Bau der Kölner Westspange und den Ausbau der Eifelstrecke (Leistungsphasen 1 und 2) mit einem Volumen von 67 Mio Euro wurde jetzt unterzeichnet. Die Westspange sieht einen Neubau von zwei SBahngleisen zwischen Köln Hansaring und Hürth-Kalscheuren sowie einen zweiten Bahnsteig am Bahnhof Hansaring vor. Dies bietet nicht nur die Möglichkeit, das S-Bahnnetz und die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) besser zu verknüpfen und die Anbindung an die Eifelstrecke zu verbessern. Darüber hinaus bildet sie auch den Grundstock für eine mögliche spätere Führung von S-Bahnen über die Südbrücke, die Installation einer linksrheinischen S-Bahn-Verbindung zwischen Köln und Bonn sowie für den S-Bahn-Ausbau auf der Oberbergischen Bahn. Der Ausbau der Westspange wird auf 1,3 Mrd Euro geschätzt. Erst nach Abschluss der Planungen könnten aber eine Kostenberechnung und damit die genaueren Kosten vorgelegt werden. Nach der aktuellen Kalkulation des Bundesverkehrsministeriums liegt der Nutzen-Kosten-Faktor des Gesamt- Maßnahmenpakets Knoten Köln im Bundesverkehrswegeplan 2030 für alle elf Teilprojekte bei 1,7. Angaben zu möglichen Fertigstellungszeitpunkten könnten derzeit allerdings noch nicht gemacht werden. (fb)

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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