BMDV fördert ÖPNV-Modellprojekte

Mit den Ministeriumsgeldern wird unter anderem ein Vorhaben des AVV zur Stärkung des Nahverkehrs unterstützt; Foto: AVV

Bundesverkehrsminister Volker Wissing hat sieben Modellprojekte bekanntgegeben, die im Rahmen des zweiten Förderaufrufs des Programms „Modellprojekte zur Stärkung des ÖPNV“ eine Förderung vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) erhalten.

Mit dem Förderprogramm sollen ÖPNV-Projekte unterstützt werden, die die CO2-Emissionen im Verkehrsbereich durch ein attraktiveres Angebot nachhaltig reduzieren. Dazu Wissing: „Wir brauchen attraktive, zeitgemäße Angebote im ÖPNV – insbesondere im ländlichen Raum. Mein Ziel ist es, den ÖPNV gemeinsam mit den Ländern und Kommunen flächendeckend und nachhaltig zu stärken.” Dabei sollen laut Minister vor allem auch die Chancen der Digitalisierung genutzt werden. Mit den ausgewählten Modellprojekten bringe das BMDV innovative und kreative Lösungsansätze in die Praxis. Die Ideen reichen von Taktverdichtungen und den Auf- und Ausbau von Mobilitätsstationen über die Einführung und Ausweitung von flexiblen On-Demand-Verkehren bis hin zur Entwicklung digitaler und intermodaler Mobilitätsplattformen. „Dafür stellen wir bis 2025 insgesamt 150 Millionen Euro bereit”, informiert Wissing.

Das Förderverfahren war zweistufig. Interessierte Verkehrsunternehmen und -verbünde sowie Städte, Kreise und Gemeinden konnten sich in einem ersten Schritt mit Projektskizzen beim Bundesamt für Güterverkehr (künftig: Bundesamt für Logistik und Mobilität) als zuständiger Bewilligungsbehörde um eine Förderung bewerben. Aus den 57 Einreichungen wurden deutschlandweit sieben innovative Modellprojekte ausgewählt und in einem zweiten Schritt zur förmlichen Antragstellung aufgefordert. Nach Abschluss der Antragsprüfung konnten die Zuwendungsbescheide nun versendet werden.

Ein Schwerpunkt der Förderung liegt auf Modellprojekten in ländlichen Regionen, um gezielt auf ein flächendeckendes, attraktiveres Angebot und auf eine Annäherung an gleichwertige Lebensverhältnisse zwischen Stadt und Land hinzuwirken. Diese Organisationen und Unternehmen erhalten eine Förderung: Oberbergischer Kreis (OFT!), MoD Holding GmbH (MoDpalatina), Nahverkehrsverbund Schleswig-Holstein GmbH (SMILE24), Landkreis Harz (harzbewegt), Landkreis Osnabrück (MOIN+), Leipziger Verkehrsbetriebe GmbH (PUMa) und der Augsburger Verkehrs- und Tarifverbund (AVV). Im Rahmen der Projekte sollen unter anderem Fahrpläne verdichtet, verschiedene Mobilitätsformen mit dem ÖPNV verknüpft, flexible On-Demand-Verkehre geschaffen oder digitale Mobilitätsplattformen entwickelt werden. Die Maßnahmen werden mit bis zu 30 Mio Euro pro Antragsteller mit einer Förderquote von bis zu 80 Prozent der förderfähigen Ausgaben oder Kosten unterstützt. Die Quote kann mit Mitteln auf landesrechtlicher Grundlage auf bis zu 95 Prozent erhöht werden. (baf)

Politik & Recht
Artikel Redaktion Bus&Bahn
Artikel Redaktion Bus&Bahn