Bremen–Groningen: EU fördert Ausbau

Die Europäische Union stellt 12,7 Mio Euro für Sanierung, Modernisierung und Ausbau der Eisenbahnverbindung Wunderline zwischen Bremen und dem niederländischen Groningen zur Verfügung.

Der gemeinsame Antrag des Landes Niedersachsen und der Provinz Groningen für eine EU-Förderung der Wunderline war ein voller Erfolg“, stellt Niedersachsens Wirtschafts- und Verkehrsminister Bernd Althusmann (CDU) fest. „Gerade mit Blick darauf, dass sich auch viele andere europäische Projekte für diese Förderung beworben haben, ist das eine herausragende Nachricht für die Region und unsere grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Der Antrag zeigt, was wir gemeinsam erreichen können.“ Die Regionalministerin der Provinz Groningen, Fleur Gräper-van Koolwijk, fügt hinzu: „Ich freue mich, dass wir zu den Projekten gehören, die eine Förderung erhalten werden und ich bin stolz darauf, dass es gleich die höchste Förderung von allen Bewerbern ist. Dies zeigt, welche Bedeutung die Wunderline für Europa hat.“

Im Februar 2019 hatten das Land Niedersachsen und Groningen die Kooperationsvereinbarung zur Realisierung der sogenannten Wunderline unterzeichnet und sich darauf verständigt, gemeinsam europäische Mittel zur Realisierung des Schienenprojekts zu beantragen. Dies erfolgte für die erste Realisierungsstufe im April 2019.

Der Zuschuss der EU garantiere einen zügigen Start bei der Umsetzung der Wunderline und gilt als wichtiger Baustein für die Gesamtfinanzierung des Vorhabens. Mit der ersten Realisierungsstufe, die nun gefördert wird, kann die Fahrzeit zwischen den Städten Groningen und Bremen auf etwa zwei Stunden und 30 Minuten reduziert werden. Ziel ist es, dass die Züge auf dieser Strecke eine Geschwindigkeit von bis 130 km/h erreichen.

Die Maßnahmen sollen auf beiden Seiten der Grenze parallel zur Wiederherstellung der Friesenbrücke bis Ende des Jahres 2024 durchgeführt werden. Diese Brücke über die Ems in der Nähe des ostfriesischen Kleinstadt Weener wurde Anfang Dezember 2015 bei einer Schiffskollision zerstört und ist seitdem nicht mehr befahrbar. Derzeit enden die Züge aus Groningen in Weener, ab dort besteht ein Schienenersatzverkehr mit Bussen bis Leer. Außerdem ist eine Direktbusverbindung zwischen den Städten Leer und Groningen eingerichtet.

Mit der zweiten Realisierungsstufe des Wunderline-Projekts bis Ende 2030 kann dann alle zwei Stunden ein Schnellzug zwischen Groningen und Bremen verkehren. Es ergibt sich eine weitere Verkürzung der Reisezeit um 15 Minuten auf etwa zwei Stunden und zehn Minuten. Das Gesamtinvestitionsvolumen für das Projekt beträgt rund 128 Mio Euro. (ms)

Politik & Recht
Artikel Redaktion Bus&Bahn
Artikel Redaktion Bus&Bahn