Deutschland-Takt ist machbar

Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass ein solcher Fahrplan schrittweise umgesetzt werden kann, er in vielen Fällen Reisezeiten verkürzt und die Nachfrage erhöhen kann.

Mit dem Deutschland-Takt soll ein „netzweit vertaktetes und aufeinander abgestimmtes Schienenverkehrsangebot mit attraktiven Anschlüssen, kurzen Reisezeiten und hoher Verlässlichkeit“ entstehen, heißt es in der Machbarkeitsstudie, die im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums von der Arbeitsgemeinschaft IGES Institut GmbH und Institut für Verkehrswesen, Eisenbahnbau und -betrieb (IVE) der TU Braunschweig sowie zwei Unterauftragnehmern erstellt wurde.

Das Konzept eines Deutschland-Taktes stellt eine langfristige Entwicklungsstrategie dar, die nur sukzessive geplant und umgesetzt werden kann. Dabei war zu beachten, dass ein „klassischer“ Integraler Taktfahrplan (ITF)für den Fernverkehr in vielen Fällen zu unattraktiven Fahrzeitverlängerungen führen würde. Es war daher ein anderes Konzept zu finden, das auch für durchfahrende Fahrgäste attraktive Fahrzeiten bietet.

In der Machbarkeitsstudie wurden Szenarien entwickelt, die zu Reisezeitverkürzungen von in der Summe 8 Mio bis 12 Mio Stunden pro Jahr führen. Die Nachfrage kann um 9 Mio bis 12 Mio Fahrten im Jahr steigen und die monetäre Zeitersparnis wird mit 66 Mio bis 97 Mio Euro pro Jahr angegeben. Zur Umsetzung des Deutschland-Taktes sind zahlreiche infrastrukturelle Ausbauten erforderlich. Die Autoren sprechen von einem Paradigmenwechsel hin zu einer „fahrplanbasierten Infrastrukturplanung“. Im Rahmen des anstehenden Bundesverkehrswegeplans 2015 solle überprüft werden, welche der vorgeschlagenen Ausbaumaßnahmen übernommen werden sollen, heißt es in der Studie.

Die Bundesarbeitsgemeinschaft SPNV (BAG SPNV) begrüßt die Veröffentlichung der Studie wie auch deren Inhalte. „Der Deutschland-Takt hat das Potenzial, den gesamten deutschen Schienenverkehr weiter zu stärken und dem Ausbau des Bahnverkehrs ein neues Leitbild zu geben“, lobt Bernhard Wewers, Vizepräsident der BAG SPNV. Die nächsten Schritte auf dem Weg zur Umsetzung des Taktes müssten nun zügig angegangen werden, so Wewers weiter.

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Artikel Redaktion Bus&Bahn
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