Konzept für Münsterland-S-Bahn

Stellten das Konzept vor (v. l.): Kai Zwicker, Landrat Borken, Olaf Gericke, Landrat Warendorf, Markus Lewe, Oberbürgermeister Münster, Klaus Effing. Landrat Steinfurt, Linus Tepe, Kreisdirektor Coesfeld, und Joachim Künzel, Geschäftsführer NWL; Foto: Presseamt Münster

Ein gemeinsames Konzept für eine „Münsterland-S-Bahn“ haben die Stadt Münster und die vier Münsterland-Kreise Borken, Coesfeld, Steinfurt und Warendorf gemeinsam mit dem Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) vorgestellt.

Die Konzeption erfolgte unter Einbindung des Kompetenzcenters Integraler Taktfahrplan NRW (KC ITF) und des Gutachterbüros SMA (Deutschland) GmbH. Das Zielkonzept soll als Teil des übergeordneten Projekts „Mobiles Münsterland“ ein wesentliches Element der künftigen Mobilität, bestehend aus sich ergänzenden Verkehrsarten sein, darunter auch ein (Schnell-)Bus. Vorgesehen sind eine engere Taktung der Bahnverbindungen zwischen dem Münsterland und Münster, eine Ausweitung der Verbindungen sowie ein Ausbau der Infrastruktur – auch über die Grenzen des Münsterlands hinaus bis in die Niederlande.

Grundsätzlich wird ein Mindestzugangebot von zwei S-Bahnen je Stunde sowie einer RE-Verbindung angestrebt; gefahren werden soll überwiegend im 30-Minuten-Takt. Mit dem Raster wird sichergestellt, dass der Taktknoten Münster Hauptbahnhof weiterhin als Umsteigebahnhof fungieren kann. Dadurch, dass einige S-Bahn-Linien sich im Münsteraner Stadtgebiet überlagern, wird zwischen den Verkehrsstationen Münster Zentrum Nord und Hiltrup ein 15-Minuten-Takt erreicht.

Das Konzept zeigt eine weitreichende Perspektive auf, so dass Zwischenschritte geplant sind. In den Kreisen Coesfeld und Borken können zum nächsten Fahrplanwechsel schon erste Verdichtungen der Verbindungen nach Münster oder Essen angeboten werden. Der Kreis Steinfurt etwa strebt perspektivisch ein dichteres Angebot gerade auf der Strecke Münster–Enschede (RB 64, künftig S 4) an, die mit 9000 Fahrgästen pro Werktag bereits derzeit an ihre Kapazitätsgrenzen stößt. Dort soll neben der künftig halbstündlich verkehrenden S 4 (Münster–Gronau) die RE-Linie 13 mit Zuglauf Eindhoven–Hamm–Münster–Enschede–Zwolle mit Halt in Steinfurt-Borghorst, Steinfurt-Burgsteinfurt, Ochtrup und Gronau verkehren. Im Abschnitt Münster Zentrum Nord–Steinfurt-Burgsteinfurt ist darüber hinaus eine Verlängerung der von Hamm kommenden und in Münster Zentrum Nord endenden Linie S 9 in den Hauptverkehrszeiten angedacht. Zudem soll die Strecke zwischen Münster Zentrum Nord und Enschede elektrifiziert werden. Vorgesehen ist die Umsetzung der „Münsterland-S-Bahn“ bis 2030. (ms)

Politik & Recht
Artikel Redaktion Bus&Bahn
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