Kreis stellt Mobilitätskonzept vor

Ein Ausbauschwerpunkt des SPNV im Westmünsterland ist der Bahnhof Gronau; Foto: Michael Schumann

Das im Sommer 2018 initiierte „Mobilitätskonzept für den Kreis Borken“, mit dem sich der Verkehrsausschuss des westmünsterländischen Kreises zwischenzeitlich intensiv befasst hat, haben nun Kreisverkehrsdezernentin Elisabeth Schwenzow und die Leiterin des Fachbereichs Verkehr der Kreisverwaltung, Gerwid Altenhoff-Weber, vorgestellt.

Schwenzow erläuterte, „Grundlegende Zielsetzung des Mobilitätskonzepts ist es, die Mobilität im Westmünsterland weiter zu verbessern und zu erleichtern“. Damit solle es für die Bürger besser als bisher möglich sein, auf motorisierten Individualverkehr zu verzichten. Zudem verfolge der Kreis das Ziel, verkehrsbedingte Emissionen zu verringern, um auf diese Weise einen Beitrag zum Klimaschutz und zu einer nachhaltigen Entwicklung zu leisten. So sieht das Konzept etwa den Ausbau von Radwegen, Straßen, Schienenverbindungen, Haltestellen und Busspuren ebenso vor wie engere Taktungen von Bahn- und Buslinien, die Beschleunigung von Verbindungen, die Anschluss-Sicherung, E-Ticketing und die Bereitstellung von Echtzeitdaten. Eine gute Maßnahme sei bereits die App „BuBiM“ („Bus und Bahn im Münsterland“) der Münsterlandkreise und der Regionalverkehr Münsterland GmbH (RVM). Mit der App haben Kunden die Möglichkeit, das komplette Angebot von Bus und Bahn abzurufen. Seit Juli 2019 können über die App auch Tickets gekauft und verwaltet werden. Überdies besteht die Möglichkeit, örtliche Angebote wie Car-Sharing, Bike-Verleih und Radboxen-Vermietung einzubinden. Weitere Funktionen sollen hinzukommen.

Wichtig ist dem Kreis zudem eine intensive Lobbyarbeit für die Bahnvorhaben in der Region. So dränge der Kreis bei der Strecke Bocholt–Wesel (RB 32) auf die Umsetzung der Elektrifizierung. Anschließend werde es darum gehen, den Takt auf der Verbindung zu erhöhen. Bei der Strecke Münster–Enschede (RB 64) stehe ebenfalls die Elektrifizierung auf der Agenda. Außerdem habe die Euregio mit den zuständigen Verkehrsträgern ein Interreg-Projekt beantragt, um mit EU-Mitteln die Planung einer durchgehenden Verbindung bis nach Zwolle (NL) voranzutreiben. Im Fokus stehe darüber hinaus die Einrichtung eines neuen Haltepunkts „Gronau Ost“ im Verlauf der RB 64. Generell forderte die Verkehrsdezernentin für alle Bahnstrecken im Kreisgebiet eine Taktverdichtung. „Zunächst Halbstunden-, später dann 20-Minuten-Takt“, gibt Schwenzow vor. Für die Strecke Dortmund–Ahaus–Gronau (RB 51) werde bereits in Kürze ein entsprechendes Gutachten vorgelegt. Im Oktober wird der Kreistag Borken die Umsetzung des Maßnahmenkatalogs behandeln. (ms)

Politik & Recht
Artikel Redaktion Bus&Bahn
Artikel Redaktion Bus&Bahn